Werk 1
Kommentar
Werk 2
Werk 3
Werk 4
Werk 5
Peter Bamm (1897–1975), deutscher Arzt und Schriftsteller, Feuilletonist, in den 1950er und 1960er Jahren verstärkt Reiseschriftsteller
Lothar-Günther Buchheim (1918–2007), vielfältig tätiger deutscher Künstler (Maler, Autor, Fotograph, Filmemacher), Verleger, bekannt geworden als Autor von »Das Boot« (1973)
Rudolf Hagelstange (1912–1984), deutscher Schriftsteller, breit gefächertes Œuvre (Lyrik, Romane, Essays, Herausgeberschaften)
Peter Handke (* 1942), österr. Schriftsteller
Hildegard Knef (1925–2002), deutsche Sängerin und Schauspielerin
Lilli Palmer (1914–1986), deutsche Schauspielerin, ab 1933 in Paris, London und den USA tätig, 1954 Rückkehr nach Deutschland
Peter Rosegger (1843–1918), österr. Heimatschriftsteller
Carl Zuckmayer (1896–1977), deutscher Schriftsteller, lebte von 1933 bis 1938 in Österreich, danach Flucht in die USA, 1957 Übersiedelung in die Schweiz
Vor der Einführung der Pädagogischen Akademien (heute: Hochschulen) zu Beginn der 1970er Jahre wurden in Österreich Pflichtschullehrer in sogenannten Lehrerbildungsanstalten ausgebildet, die einem fünfjährigen Oberstufengymnasium entsprachen.
Thomas Koschat (1845–1914), Komponist und Chorleiter; der gebürtige Kärntner ging 1865 zum Studium nach Wien, wo er bei mehreren Chören Mitglied wurde und später bis zum Leiter des Hofopernchores aufstieg. Mit einer Sängergruppe bereiste er Europa und Amerika und popularisierte durch seine Programme das »Kärntner Lied«.
Zigarettenmarke der ehemaligen österr. Tabakregie. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es zunächst nur die Sondermischungen A und B, ab 1947 dann die ersten Marken, die »Austria Spezial«, »Austria 1«, »Austria 2« und die »Austria 3« (als »Dreier« bekannt). Später kamen die »Austria C« und die »Austria D« hinzu, die die »Einser« und »Zweier« ablösten (vgl. Thiel 2017).
Warmbad (offiziell: Warmbad-Judendorf) ist ein Stadtteil im Süden von Villach. Benannt nach einer seit der Römerzeit und dann wieder im 19. Jahrhundert betriebenen Thermal- und Kurbadeanstalt.
Kofler übernimmt die mit »kärnten: finsternis« betitelte Passage (bis zum Asteriskus) wortwörtlich aus einer Kärntner Lokalzeitung. Der entsprechende Ausriss (ohne Quellen- und Datumsangabe) ist in das Manuskript (im Nachlass erhalten (im Nachlass erhalten; 11/W3/1) geklebt. Kofler nimmt einen Tempuswechsel vom Präteritum ins Perfekt vor.
Der Friedensvertrag von St. Germain 1919 sah eine Volksabstimmung in Südkärnten vor, in der über den Verbleib der überwiegend von slowenischsprachiger Bevölkerung bewohnten Gebiete bei Österreich oder den Zuschlag zum jugoslawischen SHS-Staat entschieden werden sollte. Die am 10. Oktober 1920 durchgeführte Abstimmung ergab eine deutliche Mehrheit für Österreich, es stimmten also auch ein Gutteil der Kärntner Slowenen dafür. Der 10. Oktober ist in Kärnten ein Feiertag, nicht generell arbeits-, aber schulfrei.
Der jugoslawische SHS-Staat beanspruchte unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkriegs jene Teile Südkärntens für sich, die überwiegend von slowenischsprachiger Bevölkerung bewohnt wurden. Im November 1918 drangen Truppen nach Kärnten ein, es entwickelte sich der sogenannte Kärntner Abwehrkampf, der im Jänner 1919 in einem Waffenstillstand (den der SHS-Staat im Mai 1919 kurzfristig ohne Erfolg durchbrach) endete. Über die Gebiete entschied schließlich die Volksabstimmung.
Abkürzung für: Kriegsopferverband
Abkürzung für: Völkermarkter Sport- und Turnverein
Abkürzung für: Männergesangsverein
Dokument zur Beglaubigung der Verleihung des Bürgerrechts. In früheren Zeiten war das Dokument von Bedeutung, weil es die Aufnahme in den elitären Kreis der Bürger einer Stadt oder eines Marktes beurkundete. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts, in dem alle erwachsenen Staatsangehörigen zu Bürgern wurden, mutierte die Verleihung des Bürgerbriefs zu einer von manchen Gemeinden bei Erreichen der Volljährigkeit ihrer »Jungbürger« veranstalteten Zeremonie.
Gemeint dürfte damit die »Kleine Geschichte von Völkermarkt« von Karl Dinklage (s. Eintrag ›Dinklage‹) sein (vgl. Dinklage 1960).
Berg (1840 m) im Karawankengebirge, südlich von Ferlach
Erhebung (1627 m) im Karawankengebirge, südöstlich von Ferlach
Abkürzung für: Oberschulrat
Abkürzung für: Oberleutnant
Eine »Minderheitenfeststellung«, also eine möglichst genaue Erfassung des slowenischsprachigen Bevölkerungsanteils, war eine Forderung politisch rechter Kreise in Kärnten, die der slowenischen Minderheit ihre im österreichischen Staatsvertrag (1955) festgeschriebenen Rechte nicht zugestehen wollten.
Napola (auch NPEA): Nationalpolitische Erziehungsanstalt. 1933 wurden in Deutschland die ersten Schulen gegründet, die die künftige nationalsozialistische Elite heranbilden sollten. Schwerpunkte waren sportliche und militärische Ausbildung. In Österreich gab es mehrere Standorte, etwa das Theresianum in Wien. In Kärnten wurde im verstaatlichten Stift St. Paul im Lavanttal eine NPEA eingerichtet. (Der Ort wurde 1941 in »Spanheim«, nach einem Kärntner Adelsgeschlecht, umbenannt; vgl. Novak 2011.)
Die Hitlerjugend war eine hierarchische, »bis ins letzte reglementierte« Organisation, die der »Reichsjugendführung« unterstellt war (Klönne 1957, 24). Es gab seit Juli 1933 feststehende Unterorganisationen, die einzelnen HJ-Einheiten waren hierarchisch gegliedert. Die führenden, überregionalen Stellen hatten hauptamtliche Erwachsene inne, in den kleineren Einheiten (aufsteigend: »Rotte«,»Kameradschaft«, »Schar«, »Gefolgschaft«, »Stamm«) gab es jeweils jugendliche »Führer«, z.B. »Ober-« oder »Hauptgefolgschaftsführer« (ebd., 25).
Berg nördlich des Ossiacher Sees (Teil der Nockberge, 1909 m)
Hugo Portisch (* 1927), österr. Journalist, ab 1954 bei der Tageszeitung »Kurier«, 1958 Chefredakteur ebendort, ab 1967 Tätigkeit beim ORF. Portisch wurde später bekannt durch seine Fernsehserien »Österreich I«(1989) und »Österreich II« (1991–1995), in denen er die Geschichte der Ersten und der Zweiten Republik anschaulich vermittelte.
PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftFilm/Fernsehen/Radio
Abkürzung für: Anna Kofler (Mutter Koflers)
Stiazler: Herumtreiber (vgl. Schönet 2004, 76)
Baraber (auch »Baraberer«): Schwerarbeiter, von »barabern«: hart arbeiten, vgl. tschechisch poroba = Knechtschaft (vgl. Wehle 1980, 101)
Platte: (kriminelle) Bande (vgl. Wehle 1980, 229)
Abkürzung für: Villacher Sportverein
Dialektal für: herumdiskutieren
Dialektal für: ärgern, necken, provozieren (vgl. Pohl 1994, 59)
Das Heimatrecht wurde 1849 durch das Provisorische Heimatgesetz zwingend eingeführt, es regelte die Zugehörigkeit einer Person zu einer Gemeinde. Damit verbunden waren Anrecht auf ungestörten Aufenthalt und Fürsorge. Nach 1945 gab es nur noch die Staatsangehörigkeit und die polizeiliche Meldung.
Dialektal: »Laibchen« (gemeint: Fußball) aus Lappen, Lumpen (vgl. Wehle 1980, 121)
Dialektal: Lümmel, Rotzjunge
Dialektal: Person, die Schubladen (»Ladl«) auf und zu mache, einfaches Verkaufspersonal
Im Unterschied zu studentischen Burschenschaften waren (sind) die Burschenvereine Zusammenschlüsse lediger junger Männer im ländlichen Raum, meist unter der Ägide der katholischen Kirche, um die Sittsamkeit der Mitglieder zu bewahren.
Petergstam, Primelart
Die Entwicklung der Turnvereine in Österreich-Ungarn hinkte hinter derjenigen im Deutschen Reich nach, erst das »Oktoberdiplom« 1860 erleichterte Vereinsgründungen – in Kärnten erfolgte die erste 1862 mit dem »Turnverein Klagenfurt>« (vgl. Pelz 1972). Bis um 1900 waren die Turnvereine entweder deutschnational oder sozialistisch ausgerichtet. Mit der Gründung des »Christlich-deutschen Turnerbunds 1900« in Wien kam die katholische Ausrichtung hinzu. Die »christlich-deutschen« Turnvereine wurden während des Austrofaschismus in die »Österreichische Sport- und Turnfront« integriert, 1938 verboten, 1945 ging die »Sportunion« daraus hervor.
Dieser Metallring (auch: jugum penis) mit nach innen gekehrten Spitzen kann am Penis angebracht werden, um eine unerwünschte Erektion zu verhindern – eine im 18. Jahrhundert entwickelte Vorrichtung gegen Masturbation.
Aufzählung von Mitgliedern des österreichischen Fußball-»Wunderteams« der frühen 1930er Jahre, das europäische Spitzenteams in Serie besiegte: Rudolf Hiden (1909–1973), Adolf Vogl (1910–1993), Anton Schall (1907–1947), Josef Smistik (1905–1985) und Matthias Sindelar (1903–1939). Der jüngere Camillo Jerusalem (1914–1989) kam erst 1936 zum Nationalteam, er wurde berühmt für sein Siegestor für die Wiener Austria gegen Sparta Prag im Mitropacup 1936.
In der Saison 1949/50 wurde für die zweitklassigen Fußball-Amateurmannschaften Salzburgs und Kärntens die »Tauernliga« gegründet. Diese sechs Saisonen bestehende Liga gewann im ersten Jahr der Villacher Sportverein.
Korčula: kroatische Insel zwischen Split und Dubrovnik; 1943/44 kam es hier zu schweren Kämpfen von deutschen und kroatischen Verbänden gegen Partisanen.
Österr.-ugs. für den leitenden Offizier des Inneren Dienstes in einer Kaserne
Zitat aus dem Auftrittslied des Sou-Chong aus »Das Land des Lächelns«: »immer nur lächeln und immer vergnügt, [/] Immer zufrieden, wie’s immer sich fügt, [/] Lächeln trotz Weh und tausend Schmerzen, […] Doch wie’s da drin aussieht, geht niemand was an« (zit. n. Denscher 2017, 411). Der Text stammt, wie wahrscheinlich die meisten Liedtexte der Operette, von dem 1942 in Auschwitz ermordeten Fritz Löhner-Beda.
Dialektal: bigott
Aus der Monarchie stammende Variante der Pflichtschule für einen »mittleren Bildungsweg«, die Mädchen offenstand. Mädchen erhielten Unterricht in Handarbeitsfächern und »Haushaltskunde«. 1927 wich die Bürger- der Hauptschule.
Seit 1930 unter dem Titel »Rolf Torrings Abenteuer« bestehende Romanheft-Reihe, die unter einem Sammelpseudonym erschienen (s. Eintrag ›Rolf Torring‹)
Seit 1929 unter dem Titel »Tom Shark. Der König der Detektive« bestehende deutsche Romanheft-Reihe
Variation des bekannten Goethe-Aphorismus: »Sage mir, mit wem du umgehst, so sage ich dir, wer du bist; weiß ich, womit du dich beschäftigst, so weiß ich, was aus dir werden kann« (Goethe 1993, 40).
Beim »Schloss« Bruck im Westen von Lienz handelt es sich eigentlich um eine Burg, im Hoch- und Spätmittelalter Sitz der Grafen von Görz, ausgebaut im 16. Jahrhundert von der Familie Wolkenstein-Rodenegg. Seit 1943 befindet sich hier das Museum der Stadt Lienz.
Schloss Lengberg, zehn Kilometer östlich von Lienz gelegen, ist ein romanisch-gotischer Bau, der Ende des 19. Jahrhunderts in den Besitz der Familie May kam. Die mit der Familie befreundete holländische Königin Wilhelmina kam in der Zwischenkriegszeit einige Male auf Besuch, Kofler kommt in »Am Schreibtisch« darauf zurück (s. Eintrag ›holländische Königin‹). Seit 1956 befindet sich das Schloss in Besitz des Landes Tirol und wird von einer Organisation für soziale Jugendarbeit genützt.
Kärntner Schriftsteller (1933–1992), Verfasser von Reise- und Sachbüchern, Gestalter von Rundfunksendungen, kulturkonservativer, gegen Ende seiner Tätigkeit auch xenophober Feuilletonist und Kolumnist. In seinem Roman »Die engen Mauern« (1958) beschäftigt sich Fink wie Kofler mit der ›Enge‹ Villachs, allerdings in traditionellen Erzählmustern.
Der Originaltext des Schlagers lautet etwas anders als Kofler im Folgenden zitiert: »Sei zufrieden, sei zufrieden [/] mit dir selbst und was du hast. [/] Jeder Tag hat seine Sorgen, [/] jeder Tag hat seine Last« (Port le roi 1998, 92). Das Lied existiert in verschiedenen Einspielungen und Versionen, ein Liedtexter ist nicht auszumachen, die Melodie geht auf Georges Boulanger, einen Salongeiger der Zwischenkriegszeit, zurück.
Zitat aus dem Volkslied »Die alten Leute«/»Die åltn Leit« (bei Kofler zuvor »von die oltn leit«): »wenn ich einen alten Mensch seh, [/] hab ich ein jedesmal eine Freud’, [/] ein alter Mensch, der kommt mir vor als wie ein Gotteshaus, [/] denn von der Kirche und den alten Leuten, da geht der Segen aus« (Mauerhofer/Seidel 1992).
Sterz: traditionelle steiermärkisch-kärntnerische Zuspeise aus Maisgrieß oder Buchweizenmehl (je nach Zubereitungsart bröselig oder breiartig). Die von Kofler verwendete (orthographisch falsche) Bezeichnung »polentagries« ist eine Tautologie, Polenta ist Maisgrieß.
Seit 1921 produziert die Vorarlberger Molkereigenossenschaft Alma Streichkäse, der in charakteristischer Dreiecksform abgepackt wird.
Kaplan und Pfarrer in der Oststeiermark (1848–1928), deutschnational eingestellter Heimatdichter, Dichter der österr. Bundeshymne 1930–1938, berühmt-berüchtigt für sein »Hakenkreuzlied« (1923). Koflers Zuschreibung »kriegshetzer« bezieht sich wohl in erster Linie auf seine blutrünstige Kriegslyrik, wie er sie im (gemeinsam mit Peter Rosegger verfassten) »Steirischen Waffensegen« (1916) publizierte. Karl Kraus war einer der vehementesten Kritiker des »Kriegsdichters« (Kraus 1919, 51). s. Eintrag ›Kernstock‹
Die »Romanzeitung« oder »RZ« genannte Wochenzeitung »Die Illustrierte Romanzeitung« wurde über Trafiken vertrieben. Das seit 1934 bestehende Blatt enthielt neben Witzen und Kreuzworträtseln mehrere Serienromane.
»Windisch«: historische, auch pejorativ gebrauchte Bezeichnung für die slowenische Sprache in Österreich. Etymologisch stammt das Wort von »Wenden« (für Slawen) und den antiken Venetern.
Tulle: grobschlächtiger, auch: hinterlistiger Mann (vgl. Lexer 1865, 76)
Klachl: »ein rüstiger aber träger, auch ungeschliffener Mensch« (Lexer 1865, 158). Klachl bedeutet noch Glockenschwengel oder Schweinshaxe, hier: Auswurf, Schleim
Abkürzung für: Sozialist
Kofler bezieht sich hier auf die Begrüßungsformel der slowenischsprachigen Sendungen von Radio Kärnten, die die Hörer und Hörerinnen anspricht und zu einem Synonym für diese Sendungen wurde: »Poslušalci in poslušalke« – gesprochen »posluschautzi in posluschauke« (vgl. Velik 2018).
Seit dem Mittelalter bestehende Verkaufsform der Fleischhauer mittels kleiner Tische (in Bankform)
Regional unterschiedlich konfigurierte Verschleißstelle für Milch(produkte), meist genossenschaftlich betrieben, oft mit angeschlossener Milchverwertung (Butter), selten mit Käserei
Die Harnröhre betreffend
»truzn: begehren, unablässig um etwas bitten« (Pohl 2007, 87)
Ugs. für: Fauteuil
Neda-Würfel: auf dem Wirkstoff Sennosid beruhende Früchtewürfel, pflanzliches Abführmittel
Auf dem Wirkstoff Natriumpicosulfat beruhendes Abführmittel
Haferl, Tasse
Kaschpl: Spülwasser, auch: Schweinetrank (vgl. Lexer 1865, 156)
Kukuruz: österr. für Mais
Erdbeersaft
Tamischer Hansel: Umschreibung (»verrückter Hans«) für einen Kreisel
Panuli: 1921 in Linz von Josef Panuschka gegründete Zuckerwarenfabrik, 1988 von der deutschen Firma Haribo übernommen. Der Firmenname Panuli stand antonomastisch für Fruchtgummi.
Stollwerck ist der Name einer 1839 in Köln gegründeten Schokoladenfabrik, die Niederlassungen in ganz Europa gründete. Seit den 1870er Jahren wurde auch in Wien produziert. Seit den 1950er Jahren stand der Firmenname für sein bekanntestes Produkt, die quadratischen Karamellbonbons (»Karamellen«).
Bensdorp: 1840 in Holland gegründete Schokoladenfabrik, 1908 folgte eine Produktionsstätte in Wien. Die Firma war bekannt für ihre kleinen, für Kinder leistbaren Schokoladetafeln.
Karl Schmoll (1852–1936) entwickelte ab den 1880er Jahren in Wien Konservierungsfette. Bekannt wurde er für seine Leder-Putzpasten, die vor allem beim Militär oft eingesetzt wurden.
Die Sage von der Frau Hitt gibt es in verschiedenen Variationen, immer ist sie eine reiche, geizige Frau, die für ihre Unbarmherzigkeit bestraft (meist: in einen Stein verwandelt) wird. »Weib, bist du rasend?« ist die Antwort von Frau Hitt auf die Bitte einer Bettlerin, für ihr frierendes Kind etwas Leinen zu spenden, in der Ballade »Frau Hitt« von Karl Egon Ebert (Zumbach 2004, 323).
»tscherfln: schlürfend gehen« (Pohl 2007, 172)
Variation von »Toker«, s. Eintrag ›tocka‹
Die Murfel: verächtl. für Gesicht, Maul. »Das Wort scheint […] entstellt aus murmeln« (Schmeller 2008, 1647).
Schwäbisch »alles Marsch«
»Toker: dummer, einfältiger Mensch« (Pohl 2007, 85)
Fred Bertelmann (1925–2014), erfolgreicher deutscher Schlagersänger und Schauspieler. »Ich bin ein Vagabund« ist eine Textzeile aus seinem Hit »Der lachende Vagabund« (Musik: Jim Lowe, Text: Peter Mösser), der ihn 1957 berühmt machte und der sich weltweit fünf Millionen Mal verkaufte (vgl. [red.] 2014).
Zotl: Widerling, unguter Zeitgenosse (vgl. Pohl 2007, 184)
1946 gab ein Verlagskonsortium »im Auftrage des österreichischen Unterrichtsministeriums« unter dem Titel »Bei uns daheim« ein Buch mit »Lesestoffen für die zweite Schulstufe der österreichischen Volksschulen« heraus. 1962 erschien die in Bibliothekskatalogen letzte nachzuweisende Auflage (die 22.). Die Protagonisten der Geschichten im Buch heißen Anna und Franz. Die Geschichten »vom stockingerferdl und der reiterfanni« kommen ebenso wenig vor wie die Märchen vom Mann im Mond (aus Ludwig Bechsteins Märchensammlung) oder die Grimm-Märchen »Tischlein deck dich« (»ich bin so satt ich mag kein blatt«) oder »Die sieben Raben« (vgl. Bei uns daheim 1946).
Kofler bezieht sich hier wahrscheinlich auf jene (evangelische) Betreuungsstätte in Treffen bei Villach, die Elvine de La Tour (1841–1916), eine aus Oberitalien stammende Adelige, Ende des 19. Jahrhundert begründete. Seit 1931 wird die Einrichtung als diakonische Stiftung geführt (www.diakonie-delatour.at/haus-der-jugend-treffen).
1951 wurde (lt. Gesellschaftsvertrag v. 30. 6. d. J.; Privatbesitz) in Klagenfurt die »Johann Strauss KG« zur Schuherzeugung gegründet. 1962 übernahm Stefan Berg wesentliche Gesellschaftsanteile und errichtete in der Villacherstraße 93 eine Produktionsstätte für Schuhe.
1935 erstmals produziertes Automobil der deutschen Opel-Werke. 1947, 1951 und 1953 (»Olympia Rekord«) kamen jeweils neue Modelle auf den Markt.
Kreuzbergl: hügelartige Erhebung (517 m) nordwestlich der Klagenfurter Innenstadt, auch als »Hausberg« Klagenfurts bezeichnet. Ingeborg Bachmann hat dem Hügel in ihrer Erzählung »Drei Wege zum See« ein literarisches Denkmal gesetzt.
1793 übernahm Christof Neuner (1765–1834), aus Oberfranken eingewandert, einen Riemerbetrieb in Klagenfurt. Der Sohn begann, Pferdegeschirre zu produzieren und Leder zu gerben, er baute den Betrieb maßgeblich aus. Während des Ersten Weltkriegs war man ein wichtiger Heereslieferant. Den durch den Ersatz der Pferde durch Maschinen bedingten Produktionsausfall kompensierte die Firma durch den Beginn einer Schuhfertigung. In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg produzierte man bis zu 1500 Paar Schuhe täglich (vgl. Giencke 1968, 18). Das Stammhaus in der St. Veiter Straße wurde zu klein, 1958 verlegte man die Schuhfabrik in die Ebentaler Straße 139.
O-Bus: Abkürzung für Oberleitungsbus, ein Fahrzeug des öffentlichen Verkehrs, das mit einem Elektromotor angetrieben wird und das den Strom mittels Stromabnehmern von einer Oberleitung über der Fahrbahn bezieht. In Klagenfurt wurde 1944 der O-Bus eingeführt, als Teile des Straßenbahnnetzes durch Bombenschäden zerstört worden waren. Bis 1963 verkehrten im Klagenfurter Stadtgebiet O-Busse. 1949 bis 1956 fuhren O-Busse auf der Strecke Klagenfurt-See und Leinsdorf (Mayr 1982, 162ff.).
Knickerbocker: wadenlange Hose mit weiten Beinen, die früher in erster Linie für Wanderungen verwendet wurde.
Die »Volkszeitung« mit Redaktionssitz in Klagenfurt erschien von 1945 bis 1990, sie war eine Gründung der Österreichischen Volkspartei.
»einen Pick auf jemanden haben« (ugs.): gegen jemanden Groll hegen
Vorort im Norden von Villach
Kleine Haarspange
Herleitung wahrscheinlich von»soachn«: urinieren (vgl. Lexer 1865, 228)
Klatschspiel, bei dem von zwei Kindern auf folgenden Abzählreim bestimmte Bewegungen und Abfolgen des Aufeinanderklatschens der Hände ausgeführt werden müssen: »Ich >kenne eine Frau, [/] die hat Augen aus Kakao [/] und eine dicke Leberwurst, [/] das weiß ich ganz genau! [/] Ich weiß auch wo sie wohnt, [/] drei Häuser hinterm Mond. [/] Und ich weiß auch wie sie heißt: [/] Zip-zippelip-zippelonika!« (Eineke o.J.)
Ein Fangspiel, bei dem das zum »Schwarzen Mann« gewählte Kind ein oder mehrere der ihm entgegenlaufenden Kinder abklatschen soll. Die abgeklatschten Kinder helfen in der nächsten Runde, die übrigen Kinder zu fangen. Man nimmt an, dass der »Schwarze Mann« eine Allegorie des Todes ist, der jeden einfängt (vgl. Strauch 2011, 10f.).
Kinderspiel: Auf Asphalt oder hartem Boden wird mit Kreide ein »Tempel« – Kästchen, die zusammen eine Art Turm ergeben – aufgemalt. Die Kinder müssen auf einem Bein von Feld zu Feld und wieder zurück hüpfen. Mithilfe eines Steins, der Barrieren oder Geschicklichkeitsübungen indiziert oder mit dem man selber gewisse Übungen ausführen muss, wird das Spiel sukzessive schwieriger.
Kinderspiel, bei dem ein Ball zehn Mal gegen die Wand geworfen wird. Dabei muss der Werfer, während der Ball in der Luft ist, immer schwierigere Aufgaben bewältigen, etwa mehrmals in die Hände klatschen oder sich drehen (vgl. Strauch 2011, 41).
Karl May (1842–1912), deutscher Schriftsteller, berühmt für seine Abenteuerromane und Reiseerzählungen aus dem Orient und den USA. Im Klagenfurter Kofler-Nachlass (11/W8/1) finden sich Sammelbilder zu Szenen aus d en Karl-May- Romanen. Solche Bilder wurden bereits im 19. Jahrhundert als Kaufanreiz Süßigkeiten beigelegt. Die Firma Stollwerck war hier Vorreiterin, nach 1945 waren die Bilder u.a. eine Beilage zu Kaugummipackungen. In »Hotel Mordschein « (s. Eintrag ›wenn ich gar ein Bild hervorzöge‹) rekurriert Kofler darauf.
Gertrud Kückelmann (1929–1979), deutsche Schauspielerin, war an den Münchner Kammerspielen tätig; in den 1950er Jahren spielte sie bei mehreren Unterhaltungsfilmen pro Jahr mit.
Wolf Albach-Retty (1906–1967), österr. Schauspieler, Vater von Romy Schneider; seine beeindruckende Filmographie führt ab 1927 bis zu seinem Tod jedes Jahr (auch während der NS-Zeit; bis auf 1946/47) mindestens einen Filmauftritt an. Paradefilmrollen des ehemaligen Burgtheatermimen waren der Liebhaber und der elegante Herr (vgl. Trunk 1977, 45).
Rudolf Prack (1905–1981), österr. Schauspieler, der ab 1950 zu einem Star des Heimatfilms wurde
Otto Wilhelm Fischer (1915–2004), österr. Schauspieler
»Schlazkigalan: Murmeln« (Schönet 2004, 73); scheibn, auch »scheiberln«: hin und her »schieben«, passen (vgl. Wehle 1980, 246)
1948 nach US-amerikanischem Vorbild gegründete Organisation zur Leseförderung an Österreichs Schulen, die von ehrenamtlichen Mitarbeitern betrieben wird. Der Gründer Richard Bamberger (1911–2007) schrieb 1950 programmatisch davon, dass es um eine »Erziehung zum guten Buch und die Erziehung zum richtigen Lesen gehe«, was besonders »in einer Zeit, in der Schmutz und Schund die geistige und seelische Entwicklung gefährdet«, wichtig sei (Bamberger 1950, 2).
»Die Hallstatt-Buben. Erzählung aus dem Salzkammergut«: Jugendbuch (1953) von Edmund Josef Bendl (1914–1984)
»Die Kinder von La Salette« ist eine Erzählung für die Jugend (1956) der österr. Kinder- und Jugendbuchautorin Alma Holgersen (1896–1976); sie behandelt die Marienerscheinung zweier Kinder 1846 im französischen Alpendorf La Salette-Fallavaux.
TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitateEreignis
Dabei dürfte es sich um die Sammlung von Nacherzählungen (1955; »für Jugend und Haus erzählt«) von Auguste Lechner (1905–2000) handeln, Lechner adaptierte in zahlreichen Sammlungen Sagen und Mythen der Antike und des Mittelalters für ein junges Lesepublikum.
Illustriertes Kinderbuch (1950) von Irene Stemmer (1909–2006); 1955 erhielt sie dafür den Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur (vgl. Bindel 1958, 45).
Wahrscheinlich bezieht sich Kofler auf die von Alois Pischinger besorgte zweibändige Sammlung (1949/50).
Iselsberg: Passhöhe (1209 m) zwischen dem Osttiroler Drautal und dem Kärntner Mölltal, auch Bezeichnung für die auf der Osttiroler Seite des Passes gelegene Ortschaft oberhalb von Lienz. Der Iselsberg war die traditionelle Urlaubsregion der Familie Kofler.
Akim: eine 1950 von Augusto Pedrazza (1923–1994) geschaffene Comicfigur, die sich als »figlio della giungla« an Tarzan anlehnte; Sigurd: vom Schweizer Zeichner Hansrudi Wäscher (1928–2016) 1953 geschaffener Comic-Ritterheld, ursprünglich eine Adaption des Nibelungen-Stoffs. Beide Comics wurden im deutschsprachigen Raum über den Verlag Walter Lehning vertrieben, Wäscher zeichnete ab 1955 auch die »Akim«-Reihe. 1959 verlor der Verlag die Rechte an »Akim« an den italienischen Lizenzgeber, benannte die Reihe kurzerhand in »Tinor« um. Lehning war für den Comic-Boom in den 1950er Jahren mitverantwortlich, er führte erfolgreich »Piccolo«-Hefte ein (auch von »Akim« und »Sigurd«), kleinformatige, billige Heftchen (in Deutschland für 20 Pfennige) (vgl. Dolle-Weinkauff 1990, 89).
Xenophobe Umschreibung für »stehlen«
Radio Luxemburg wurde 1933 als erster kommerzieller Sender Europas gegründet. Da nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1980er Jahre Privatradios in Deutschland und Österreich verboten waren, sendete man von Luxemburg aus. Das 1957 gestartete deutschsprachige Mittelwellen-Programm war auf den deutschen Schlager ausgerichtet.
Deutsche Version des Liedes »Ta pedia tou Pirea« (»Die Kinder von Piräus«) des griechischen Komponisten Manos Hadjidakis. Das Lied wurde durch den Film »Never on Sunday« (»Sonntags ... nie! «1960) von Jules Dassin berühmt und erhielt einen Oscar. Im Film singt die Hauptdarstellerin Melina Mercouri das Lied. Die deutsche Version, die parallel zum Kinostart des Films 1960 ein Nummer-eins-Hit wurde (Text: Josefine Busch), sang Lale Andersen. Weitere erfolgreiche Coverversionen gab es von Caterina Valente und Nana Mouskouri.
PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienMusikFilm/Fernsehen/Radio
Perlen-Reihe: 1948 in Wien gegründete Buchreihe im Westentaschenformat, die sich auf Selbsthilfe-Ratgeber zu allen denkbaren Themen spezialisierte (Leitlinie am Cover: »Praktisches u. Wissenswertes für jeden«). Nach dem Tod des Gründers Adalbert Pechan 1960 konnten die Erfolge der 1950er Jahre nicht wiederholt werden. Nach häufigem Besitzerwechsel startete die Wiener Verlegerin Ulla Harms die Reihe 2011 mit neuem Konzept und Layout.
Einen Perlen-Reihen-Titel dieses Titels gab es nicht, Kofler bezieht sich wahrscheinlich auf das Buch »Weihnachtsgedichte. Das Wunschbuch für unsere Kleinen« (1954).
Zitat des Gedichts »Weihnachten« (1837) von Joseph von Eichendorff (1788–1857): »Markt und Straßen steh’n verlassen, [/] Still erleuchtet jedes Haus, [/] Sinnend geh’ ich durch die Gassen, [/] Alles sieht so festlich aus. [//] An den Fenstern haben Frauen [/] Buntes Spielzeug fromm geschmückt, [/] Tausend Kindlein steh’n und schauen, [/] sind so wunderbar beglückt« (Eichendorff 2006, 382f.).
Unordentlicher Mensch (vgl. Pohl 2007, 161)
»patzn 1. schlagen […] [/] patze m.[askulinum] Schlag auf die Hand« (Lexer 1865, 18)
Kärntnerlied des regional erfolgreichen Duos Justinus Mulle (1891–1966; Lehrer, Komponist) und Gerhard Glawischnig (1906–1995; Pfarrer, Mundartdichter)
Der antisemitische »Sinnspruch« spielt auf Wilhelm Müllers Gedicht »Der Lindenbaum« (1823) an, das durch Schuberts Vertonung in seiner »Winterreise« bekannt wurde (»Am Brunnen vor dem Thore, [/] Da steht ein Lindenbaum. [/] Ich träumt' in seinem Schatten [/] So manchen süßen Traum« (Müller 1826, 83).
Land Art: »In der L. A. wird der natürliche oder industriell veränderte Natur- oder Landschaftsraum zum künstlerischen Gestaltungsmaterial gemacht. […] [Die Künstler] überführen die normale Gestalt [landschaftlicher Räume] durch markierende Eingriffe in eine neue Konstellation« (Hill 1976, 357f.).
Paul Celan (1920–1970), aus Czernowitz stammender, deutschsprachiger Lyriker, ab 1948 in Paris lebend
In dieser Passage, einer »hommage à Paul Celan«, liefert Kofler eine Pastiche von Celans »Gespräch im Gebirg« (1959 entstanden) und ahmt sowohl den Inhalt als auch den repetitiven Stil voller Parenthesen nach: »Eines Abends, die Sonne, und nicht nur sie, war untergegangen, da ging, trat aus seinem Häusel und ging der Jud, der Jud und Sohn eines Juden [...]« (Celan 2000, 169).
Karré (franz. carré): Schulterstück beim Schwein: »seltener in der Bedeutung schnelle Gangart, […] verm. verstümmelt aus Karriere« (Wehle 1980, 179f.)
Abkürzung für: Ernst Kofler (Vater)
Kurze Sommerhose für Männer und Buben aus schwarzem Cloth (Futterstoff aus Baum- oder Halbwolle), meist bei Arbeit und Sport getragen
Pudel: Tresen, Schanktisch, Verkaufspult (vgl. Wehle 1980, 233)
Abkürzung für Werner Kofler
Abkürzung für Hans Kofler, den jüngeren Bruder Koflers, Spitzname »Zlaupe«
Konrad Adenauer (1876–1967), erster Bundeskanzler der BRD (1949–1963)
Julius Raab (1891–1964), österr. Bundeskanzler 1953–1961
Leopold Figl (1902–1965), erster österr. Bundeskanzler der Zweiten Republik (1945–1953), danach bis 1959 Außenminister
Josef Klaus (1910–2001), 1949–1961 Salzburger Landeshauptmann, danach bis österr. 1963 Finanzminister, 1964–1970 Bundeskanzler
Alfons Gorbach (1898–1972), 1961–1964 österr. Bundeskanzler
Otto Schulmeister (1916–2001), Journalist, Publizist, 1961–1976 Chefredakteur der österr. Tageszeitung »Die Presse«
Die »Neue Heimat« ist eine »gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft« im Besitz des Landes Kärnten, die 1940 »für den Bau und die Betreuung von Kleinwohnungen und zur Förderung der Wohnbaupolitik im deutschen Sprachraum gegründet« wurde. Erste Wohnbauten wurden noch während des Zweiten Weltkriegs in Klagenfurt, Villach, Spittal/Drau und Wolfsberg für die Umsiedlung der»Kanaltaler« – der »Optanten« aus dem deutschsprachigen Teil des Kanaltals – errichtet (Landeswohnbau Kärnten o.J.).
Ikonischer österr. Heimatfilm (1947) von Hans Wolff mit den Publikumslieblingen Paul Hörbiger und Hans Moser, das Lied »Mariandl« wurde zu einem Evergreen. Dieser »berühmteste und finanziell erfolgreichste Film der ersten Nachkriegsjahre in Österreich kreierte einen neuen Stil im Heimat-Film«, besonders durch die »hohe Durchdringung mit Musikalität: das ›Mariandl‹-Motiv, das immer an den entscheidenden Stellen erklingt, dominiert das Geschehen« (Steiner 1987, 69).
PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioMusik
»Wunderwelt«: 1948 bis 1986 bestehende österr. Jugendzeitschrift mit christlichem Weltbild, Untertitel: »Die Zeitung für unsere Kinder«
»Die Kinderpost«: 1946–1959 bestehende österr. Kinderzeitschrift, ähnliches Konzept wie »Die Wunderwelt«, etwas boulevardesker, setzte früh auf Fotographie und Comics
»Die Rasselbande«: 1953–1966 bestehende deutsche Zeitschrift, die »erfolgreichste Jugendzeitschrift der fünfziger Jahre«; ihr Erfolg bestand darin, über die herkömmliche »Mischung aus Information und Unterhaltung, de[n] spannende[n] Fortsetzungsroman, Reportagen, Rätsel, Witze und Bastelseiten« hinauszugehen und auf »spontane emotionale Wirkung«, bunte, reißerische Illustrationen und »Erfolgsrezepte der Groschenheftzeitschriften« zu setzen (Hussong 1988, 568f.).
»Old Gold« war keine Marke der österr. Tabakregie; »Old Splendor« kam um die Mitte der 1950er Jahre auf den Markt und wurde in den 1990ern eingestellt; »Korso« dürfte es in Österreich seit dem »Anschluss« 1938 gegeben haben: Es gab ein Sammelalbum »Adolf Hitler und sein Weg zu Großdeutschland«, die dazugehörigen Bilder gab es ausschließlich in den »Korso«-Packungen. Die Marke wurde in den 1950er Jahren neu aufgelegt und in »Corso« unbenannt (vgl. Thiel 2017 ).
Widamo: 1948 in Wels (Oberösterreich) gegründete Fabrik für Damenbekleidung
Hiestand, Mitterhauser & Co.: zumindest seit der Zwischenkriegszeit in Wels (Oberösterreich) bestehender Textilgroßhandel. 1960 errichtet die Firma eine Textilfabrik im burgenländischen Steinbrunn, in den 1970er Jahren geriet man in wirtschaftliche Schwierigkeiten, 1977 ging man in Ausgleich, später folgte der Konkurs.
Im Kofler-Nachlass (11/W3/S1) hat sich ein Brief der Textilwerke »Getzner, Mutter und Cie« (Bludenz, Vorarlberg) aus dem Jahr 1967 (also etwa zehn Jahre nach der in »Guggile« beschriebenen Kindheit) erhalten, in dem die Firma die Verkaufsstellen zu reger Teilnahme am Preisausschreiben animiert. Die Firma Kofler erhielt 1000 Prospekte mit Antwortkarten.
Ein vor allem in Westösterreich verbreitetes Spiel mit »doppeldeutschen« Karten für vier Spieler, bei dem jeweils die Gegenübersitzenden zusammenspielen. Ein Reiz des Spiels besteht darin, dass sich die Gegenübersitzenden mit Gestik oder Mimik ihr Blatt gegenseitig »deuten« können.
In ganz Österreich verbreitetes, einfaches Kartenspiel, das zu zweit, dritt oder viert (»Bauernschnapsen«) gespielt werden kann.
Auch Préférence genannt; in der österreichisch-ungarischen Monarchie entstandenes Kartenspiel mit »französischen« Karten für drei Spieler
In Österreich wurde lange Zeit nicht von »dem« Kunden oder der Kundschaft, sondern von »der Kunde« gesprochen – in Wien noch heute gebräuchlich.
Im italienischen Grenzort Tarvis/Tarvisio gibt es am Monte Lussario (1789 m) ein kleines Skigebiet.
»Baumeister Anton Bulfon (1885–1961) war der bedeutendste Bauunternehmer seiner Zeit in Kärnten. In seiner Veldener Firma waren zeitweise bis zu 2000 Arbeiter beschäftigt« (Feyertag o.J.). Gemeinsam mit dem Architekten Franz Baumgartner prägte er das Bild Veldens, sie planten zahlreiche Veldener Hotels seit der Jahrhundertwende. Das Hotel Carinthia (1924) sowie das »Strandhotel Bulfon« (aus dem 1898 errichteten Hotel Ulbing hervorgegangen) betrieb Bulfon selber. 1924 errichteten Bulfon/Baumgartner die Badeanstalt Bulfon. Sprungturm und Rutsche wurden zu einem Wahrzeichen der Veldener Bucht.
Heute nicht mehr betriebene Unterkunft am Iselsberg
Österr. Spielfilm (1956), Regie: Josef von Báky. Dem Drehbuch liegt das gleichnamige Theaterstück Gerhart Hauptmanns zugrunde.
PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Nadja Tiller (* 1929), österr. Schauspielerin, 1949 Wahl zur »Miss Austria« , im selben Jahr Filmdebüt. Sie spielt in »Fuhrmann Henschel« die Rolle der Magd Hanne.
Anspielung auf den Titel der Erzählung »Die Angst des Tormanns beim Elfmeter« (1970) von Peter Handke
Dialektal: Vergelt’s Gott
Heidelinde Weis (* 1940), österr. Schauspielerin, aus Villach gebürtig
Edgar Wallace (1875–1932), englischer Kriminalschriftsteller, Drehbuchautor, Journalist
Hans Dominik (1872–1945), deutscher Science-Fiction- und Sachbuchautor
Ludwig Ganghofer (1855–1920), deutscher Heimatschriftsteller
Reimmichl (eigentl. Sebastian Rieger, 1867–1953), Priester, Heimatdichter; seine Kalendergeschichten ( »Tiroler Kalender« ab 1920, »Reimmichlkalender« ab 1925) waren – und sind es in beschränkterem Maße immer noch – bei der bäuerlichen Bevölkerung beliebt und weit verbreitet (vgl. www.reimmichlkalender.at). Darin wird das urwüchsige, katholische, gläubige Volk als Ideal dargestellt, der Autor schlägt mitunter antisemitische Töne an (vgl. Hoiß 2006, 22).
Dolores Visèr (eigentl. Wilhelmine Aichbichler, 1904–2002), österr. Heimatschriftstellerin, bereits als 22-Jährige hatte sie ihr erfolgreiches Romandebüt »Das Singerlein«. Sie konzentrierte sich auf christliche und historische Themen. Der erwähnte Roman »Licht im Fenster« erschien 1953.
Die Zigarettenmarke besteht seit 1902; sie wurde zunächst von der k.u.k. Tabak-Regie für den österr. Markt produziert, war aber später auch in Deutschland erfolgreich (vgl. Thiel 2017). In den fünfziger Jahren kam eine Version mit Filter auf den Markt, bis dahin gab es nur filterlose.
Seit 1951 führt das österr. Unterrichtsministerium die Aktion unter diesem Namen durch. Die (immer noch bestehende) »Wien-Aktion« solle, so das Ministerium 1954, »den jugendlichen Teilnehmern ihre Bundeshauptstadt in ihrer geschichtlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und administrativen Bedeutung näherbringen« und dabei soll »das Vereinigende, Gemeinsame, Verbindende im Vordergrund stehen« ( Hofer 1995, 40).
1950/51 errichtete die der SPÖ nahestehende Organisation »Volkshilfe« im Hörndlwald (Wien-Hietzing, zwischen Krankenhaus Lainz und Lainzer Tiergarten) ein Heim, das in erster Linie »der Jugend« als »internationale Kulturstätte« zur Verfügung stehen sollte. 1965 wurde es nach dem Gründer der Volkshilfe, dem SPÖ-Politiker Josef Afritsch (1901–1964), benannt. Das »ungewöhnliche Bauwerk« habe, so der Architekturkritiker Friedrich Achleitner, »architektonische Träume der fünfziger Jahre [vermittelt]: Naturverbundenheit, Öffnung zu Luft, Sonne und Landschaft, aber auch zu den Kulturen der Welt« (Achleitner 1995, 16). 2013 wurde es abgerissen.
TopographieOrtschaftPersonPolitikerInAutorIn/JournalistInEreignis
Diese Automarke leitet sich aus der Bezeichnung »Dampf-Kraft-Wagen« her. DKW war der größte Motorradhersteller in der Zwischenkriegszeit, Ende der 1920er Jahre begann man mit der Automobilproduktion, ab 1932 war DKW mit den Audiwerken Teil der »Auto Union«. Ab Beginn der 1950er Jahre stellte die »Auto Union« ihre Automobile unter der alten Bezeichnung DKW her, Mitte der 1960er Jahre, nach der Übernahme durch Volkswagen, erhielten die Fahrzeuge die Markenbezeichnung Audi.
Zur Gemeinde Winklern gehörige Unterkunft am Iselsberg
Zur Gemeinde Dölsach gehörige Unterkunft am Iselsberg
Lippencreme gegen Fieberblasen und zum Schutz in großer Höhe, vom Wiener Apotheker Johann Kretschmann zu Beginn der 1930er Jahre entwickelt und 1936 als Marke eingetragen
Das Astental (»die Asten«) liegt in der Kärntner Goldberggruppe; der Bach, die Asten, entwässert bei der Ortschaft Mörtschach in die Möll.
Seit dem 16. Jahrhundert versammelte die Studienbibliothek Bestände aus anderen Bibliotheken (aus Klöstern, der ersten protestantischen Schule, der Klagenfurter Jesuitenniederlassung). Die Studienbibliothek war die einzige wissenschaftliche Einrichtung des Kron- und Bundeslandes Kärnten. Ihren Standort hatte sie in der Klagenfurter Kaufmanngasse, 1975 wurde aus ihr die heutige Universitätsbibliothek am Campus.
Möglicherweise ist damit Fritz Mauthners zweibändiges »Wörterbuch der Philosophie« (1910) gemeint, die Exemplare sind in der Universitätsbibliothek Klagenfurt vorhanden.
Jean-Paul Sartre (1905–1980), französischer Schriftsteller, Philosoph
Albert Camus (1913–1960), französischer Schriftsteller, Philosoph
Der im Folgeabsatz erwähnte Thomas Bernhard wird hier stilistisch herbeizitiert, die Fügung »durch und durch« sowie der Superlativ sind typische Bernhard-Versatzstücke; vgl. etwa »ein durch und durch philosophisches Thema«; »[er] ging durch und durch peinigungssüchtig weg« (beide: »Verstörung«; Bernhard 2003b, 45 u. 90); »[w]as uns durch und durch deprimieren muß« (»Gehen«; Bernhard 2006c, 146).
Thomas Bernhard (1931–1989), österr. Schriftsteller. Die Bezüge zu Bernhard ziehen sich durch das gesamte Œuvre Koflers.
Erster veröffentlichter Roman Bernhards (1963)
Kofler erwähnt hier seine allererste Veröffentlichung, die 1963 in der »Kärntner Volkszeitung« erschien – ein traditionell erzählter Prosatext zur Thematik des »kleinen Grenzverkehrs« Villach-Tarvis.