Werk 1
Kommentar
Werk 2
Werk 3
Werk 4
Werk 5
Möglicherweise eine Anspielung auf das Gedicht »Herbstfreiheit« von Friedrich Rückert, das allerdings keine inhaltlichen Bezüge zu Koflers Text aufweist (vgl. Rückert 1841 , 641f.).
Die Bezeichnung »Nachtstück« existiert in verschiedenen Kunstrichtungen, in der Malerei (v.a. im 15.–17. Jahrhundert), in der Literatur (etwa bei E.T.A. Hoffmann) oder in der Musik (etwa bei Schubert), wobei hier der Ausdruck »Nocturne« oder » Notturno« gebräuchlicher ist.
Datum in einem Heft mit Schreibübungen Koflers, das sich im Nachlass befindet (11/W10/1–7)
Ehemaliges Palasthotel in Bad Gastein, 1906–1909 errichtet, mit 160 Zimmern eines der größten Hotels der Monarchie. In den 1980ern versuchte man mit Renovierung und aufwändigen Veranstaltungen den Niedergang aufzuhalten, Mitte der neunziger Jahre wurde das Hotel aufgelassen und in Eigentumswohnungen umgewandelt, bis Ende 2015 war hier zudem das Casino Bad Gastein untergebracht. s. Eintrag ›Fotografien mit gezacktem Rand‹
Mehrere Mitglieder der Familie Urbanz, wohnhaft im obersteirischen Spielberg bei Knittelfeld, verübten seit den 1980er Jahren brutale Verbrechen (vgl. [red.] 2016), [red.] 2010).
Erzählung (1982) von Thomas Bernhard((s. Eintrag ›Hotel Paris in Palma‹))
Thomas Bernhard (1931–1989), österr. Schriftsteller
Schauplatz in Thomas Bernhards Erzählung »Beton«
Protagonistin in Thomas Bernhards Erzählung »Beton«, s. S. XXX
Die Stadtpfarrkirche Villach ist dem hl. Jakob geweiht.
Zitat aus dem »Lied im Grünen« von Franz Schubert (1827, D 917), s. Eintrag ›ins Grüne, ins Grüne‹
Die Annalen kennen keine offizielle Eröffnung des Parkhotels Villach durch den Thronfolger, 1913 ist die Übernachtung Erzherzogs Eugen überliefert (vgl. Anthofer/Lex 1999, 42). Kofler zitiert aus einem 1912 erschienenen Führer durch Villach und Umgebung: Das Parkhotel »dürfte sowohl in bezug auf moderne und gediegene Ausstattung als seine schöne Lage wohl von keinem Hotel der Monarchie übertroffen werden« (Kumpf 1912, 38).
Kofler zitiert aus dem Führer »Villach im Kärntner Oberlande«, der alle an der Ausführung des Parkhotels beteiligten Firmen aufzählt: »Figlio di Haggi, Giorgio Aydinyan, Triest (Smyrna- und Perserteppiche)« (Kumpf 1912, 44).
Kofler bezieht sich hier nicht auf den historischen Bestand des Parkhotels Villach, sondern auf die ehrgeizigen Pläne bei der Errichtung. An das Hotelgebäude sollte ein Theater- und Konzertsaal mit 550 Sitzplätzen und 14 Logen angebaut werden – ein Stadtführer, auf den sich Kofler bezieht, berichtet 1912 davon (vgl. Kumpf 1912, 38). »Diese Pläne gelangten jedoch nie vollständig zur Ausführung, obwohl die Fundamente bereits gelegt waren« (Anthofer/Lex 1999 , 32). Die erwähnten Spiel-, Schreib-, Raucher- und Lesezimmer gab es tatsächlich, auch den Kabarettsaal sowie das »Parkkino« (vgl. Anthofer/Lex 1999, 38 u. 42). Das Parkhotel Villach wurde bis ins Jahr 1988 betrieben. Nach einer Renovierung wurde das Gebäude 1999 durch einen Nutzermix aus Wohnungen, Geschäften, Veranstaltungsräumen, Arztpraxen und dem Parkcafé neu belebt.
Kofler bezieht sich auf ein im Nachlass vorhandenes Foto, das ihn wie im Text beschrieben als Bub im Steireranzug vor dem Hotel zeigt (Abdruck in Amann 2000, 27; datiert mit 1961). Anderen ›Bildbeschreibungen‹ im Text ließen sich keine realen Fotos im Nachlass zuordnen.
Viktor Sedlacek (?–1937), ursprünglich Linzer Gastronom, realisierte 1906–1909 mit dem Baumeister Angelo Comini nach Plänen des Linzer Dombaumeisters Matthäus Schlager »ein Gebäude im Neo-Renaissance-Stil, welches mit seinen zehn Stockwerken zu den größten und modernsten Etablissements der österreichisch-ungarischen Monarchie zählte« (Grünberger 2015, 16).
Möglicherweise Anspielung auf den Ungarn-Aufstand 1956
Seit 1888 bestehendes Hotel in Bad Gastein, s. Eintrag ›Hotel Weißmayr‹
Deutscher Film (1961, R: Jürgen Roland, D: Klausjürgen Wussow), Verfilmung des gleichnamigen Romans (1923, »The Green Archer«) von Edgar Wallace
Deutsch-dänischer Kriminalfilm (1960, R: Jürgen Roland, D: Klausjürgen Wussow), Verfilmung des gleichnamigen Romans (1922, »The Crimson Circle«) von Edgar Wallace; die erste deutsche Verfilmung, ein Stummfilm aus dem Jahre 1929, gilt als verschollen.
Edgar Wallace (1875–1932), englischer Schriftsteller, der vor allem durch seine (über 100) Kriminalromane berühmt wurde. Die erste Verfilmung eines seiner Romane gestaltete er als Drehbuchautor und Regisseur selber (»The Squeaker « 1930). s. Eintrag ›Wallace‹
»Gesang der Geister über den Wassern« (Erstdruck 1789): sechsstrophiges Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe, 1817 von Franz Schubert vertont
Friedrich Flick (1883–1972), deutscher Unternehmer, dessen Industriekonzern zur Zeit des Zweiten Weltkrieges umfangreiche Firmenbeteiligungen, besonders im Rüstungsbereich hielt, an Arisierungen beteiligt war und Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge beschäftigte. 1947 wurde er im Rahmen der Nürnberger Nachfolgeprozesse als Kriegsverbrecher zu sieben Jahren Haft verurteilt und 1950 vorzeitig entlassen. In der Nachkriegszeit begann sein Wiederaufstieg als Industrieller, er wurde zu einem der reichsten Deutschen.
Anspielung auf einen Doppelselbstmord zweier Jugendlicher, auf den sich der Kärntner Schriftsteller Josef Winkler vielfach in seinem Werk bezieht, erstmals in »Menschenkind«: »Am 29. September 1976 stiegen in meinem Heimatort K. bei P., Kärnten, der 17jährige Mechanikerlehrling Jakob P. und sein gleichaltriger Freund, der Maurerlehrling Robert L., mit einem drei Meter langen Kalbstrick über eine Holzleiter des Pfarrhofstadels zu einem Trambaum hinauf. Sie schlangen das Seil um ihn und verknoteten die beiden Seilenden hinter ihren linken Ohren [...]« (Winkler 1979, 5).
Vermutlich Bezug auf einen Zeitungsbericht im Nachlass über den »Berghof am Ossiacher See« (s. Eintrag ›Schönberg und Maler‹)
Warmbad (offiziell: Warmbad-Judendorf) ist ein Stadtteil im Süden von Villach. Benannt nach einer seit der Römerzeit und dann wieder im 19. Jahrhundert betriebenen Thermal- und Kurbadeanstalt. s. Eintrag ›villach-warmbad‹
Kofler bezieht sich auf die Kämpfe am Pyhrnpass während des nationalsozialistischen Juliputsches 1934. Soldaten des österr. Bundesheers drangen auf ihrem Weg zur Passhöhe, auf der sich eine Gruppe bewaffneter Nationalsozialisten befand, in das Gasthaus »Zum Kalkofen« ein und ermordeten – sie glaubten offensichtlich, aus dem Gasthaus beschossen worden zu sein – die hochschwangere Wirtin, einen ihrer beiden Söhne, zwei Gäste sowie den Kalkbrenner. Vier Soldaten wurden im Oktober 1938 des Mordes angeklagt, die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Steyr ist eine wichtige Quelle für die Rekonstruktion des Tathergangs (vgl. Bauer 2003, 340–343). Von den »drei notorische[n] Nationalsozialisten«, die Kofler erwähnt, ist dort keine Spur, einer der Gäste war Mitglied des »Heimatschutzes«, der paramilitärischen Einheit des austrofaschistischen Regimes (»Heimwehr«); die Opfer wurden zudem nicht erschlagen, wie Kofler schreibt, sondern erschossen (vgl. Bauer 2003, 341). Im Nachlass Koflers befindet sich ein Bild des Gasthauses mit entsprechender Bildunterschrift (11/W10/1–7).
Die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Steyr 1938 kennt den Namen: »[der] Handwerksbursche[] Johann Permadinger, der – wie man nachträglich einwandfrei feststellen konnte – Mitglied des Heimatschutzes war und seinerzeit sich zufällig auf der Wanderschaft befand« (Bauer 2003, 341).
Der Kalkbrenner Alois Hackl wohnte im ersten Stockwerk eines Zubaues zum Gasthof (vgl. Bauer 2003, 341).
Dorothea Zeiringer war die Wirtin des Gasthauses, im achten Monat schwanger; sie hatte zwei Söhne im Alter von vier und elf Jahren (vgl. Bauer 2003, 341).
Paraphrase des Auftakts von Rilkes»Duineser Elegien«»Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel [/] Ordnungen? und gesetzt selbst, es nähme [/] einer mich plötzlich ans Herz: ich verginge von seinem [/] stärkeren Dasein« (Rilke 1927, 259).
Die Geschwister Hermine und Gottfried Urbanz hatten einen gemeinsamen Sohn. Dessen 23 Monate alten Halbbruder misshandelten sie zu Weihnachten 1988 schwer und ertränkten das sterbende Kind an einen Stein gebunden in der Mur (vgl. [red.] 2010).
Ein Bruder von Hermine und Gottfried Urbanz und ein Verwandter feuerten im Februar 1990 a uf ein Autowrack. Der Verwandte traf eine 14-jährige Schülerin, die gerade mit ihrem Fahrrad vorbeifuhr. Das Mädchen war sofort tot (vgl. [red.] 2010).
Kofler zitiert aus einem eigenen Schulheft mit Schreibübungen (im Nachlass vorhanden, 11/W10/1–7), s. Eintrag ›15. Februar 1954‹
Jud: im Fin de Siècle Wiens gebräuchlicher Ausdruck für Klitoris (Winder/Sedlaczek 2014, 116)
Zitat aus Goethes»Faust«, Faust im Zwiegespräch mit Mephistopheles: »Was kann die Welt mir wohl gewähren? [/] Entbehren sollst du! sollst entbehren! [/] Das ist der ewige Gesang, [/] Der jedem an die Ohren klingt, [/] Den, unser ganzes Leben lang, [/] Uns heiser jede Stunde singt« (Goethe 1998, 53).
Beau ténébreux: franz. für »düsterer Schöner«, Archetypus der franz. Literatur, ein geheimnisvoller, ernster, ein wenig rebellischer Verführer
Die 1840 gegründete holländische Firma Bensdorp importierte u.a. Kakao, s. Eintrag ›bensdorf‹
1878 wurde in Wien die Imperial-Feigenkaffee-Fabrik gegründet, die Produktion musste bald in ein größeres Gebäude in Wien-Favoriten übersiedeln. Die Produktion bestand bis in die 1970er Jahre.
US-amerikanischer Film (1960, Strangers When We Meet , R: Richard Quine; D: Kim Novak, Kirk Douglas)
Kofler schreibt in einem Brief 1967 (?) an Ingeborg Teuffenbach: »ich war jetzt einen monat in bulgarien. [...] aber das wichtigste, merkwürdig sich anhörende, unter anführungszeichen zu setzende, mir eher unglaubwürdig –: ›wir werden heiraten‹. im juni oder juli – sofern die bulgarischen behörden es genehmigen. nicht etwa: verliebte attitüde – nur: legalisieren, sich ringe anstecken, wie man einen hut aufsetzt, auf daß der staat es zufrieden sei. [...] margarita setzt damit alles auf eine karte. gelingt es, wird sie österreichische staatsbürgerin, wir sind drei monate am schwarzen meer, sie absolviert den schlußkurs am konservatorium und kommt 69 nach wien.« Werner Kofler, o.O., an Ingeborg Teuffennach, Innsbruck, 19. 12. [1967?]. Nachlass Ingeborg Teuffenbach, Forschungsinstitut Brenner-Archiv, Universität Innsbruck, NL Nr. 29, Kass. 27, M50.
Gabrowo: Stadt in Zentral-Bulgarien
Kofler zog (wahrscheinlich Anfang 1969) zu der Künstlerin Auguste Kronheim und ihren vier Kindern in die »Brunnwies« am Donauufer im Mühlviertel, unweit der Mündung der Großen Mühl in die Donau (Ortsgebiet Kirchberg ob der Donau).
Goldenes Rössl: Gabenbringer in der Weihnachtsnacht, der über das Haus springt; in Adalbert Stifters Erzählung »Weihnacht« heißt es etwa, damit die Kinder wüssten, »daß das Schüsselchen gefüllt ist, sendet öfter das Christkindlein eines seiner goldenen Rößlein, mit denen es durch den Himmel fährt, und läßt die geschehene Begabung verkündigen« (Stifter 1949, 67).
Verweis auf die Lyrik Erich Frieds, s. Eintrag ›es ist, was es ist‹
»It was a lover and his lass« ist der Titel des bekanntesten Lieds aus Shakespeares»Wie es euch gefällt« (»As you like« it, 1623), vertont von Thomas Morley (1557/58–1602): »It was a lover and his lass, [/] With a hey, and a ho and a hey nonino, [/] That o’er the green cornfield did pass, [/] In the spring-time, the only pretty ring-time, [/] When birds do sing, hey ding a ding a ding, [/] Sweet lovers love the spring« (Shakespeare 2006, 328f.). In der Schlegel-Tieck ’schen Übersetzung: »Ein Liebster und sein Mädel schön, [/] Mit heisa und ha und juchheisa trala! [/] Die thäten durch das Kornfeld gehen [/] Zur Maienzeit, der lustigen Paarezeit, [/] Wann Vögel singen tirlirelirei: [/] Süß’ Liebe liebt den Mai« (Shakespeare 1897, 173).
Gemeint: Schloss Neuhaus an der Donau, errichtet auf einer mittelalterlichen Burg, die mit einem (noch vorhandenen) »Kettensperrturm« ausgestattet war, von dem aus die Donau abgesperrt werden konnte. Seit dem Ende des Ersten Weltkriegs befindet sich die Anlage in Besitz der Familie Plappart (Kofler schreibt »Plappert«). Dass die Schlossbesitzerin im Dorf mit ihrem (korrekten) Adelstitel angesprochen wurde, entspricht (immer noch) gängiger Praxis am Land.
Deutscher Titel von »Revolutionary Road«, 1961 erschienener Debütroman des US-amerikanischen Schriftstellers Richard Yates (1926–1992)
Schweizerisch-argentinische Pianistin (* 1941)
Zitat aus Samuel Becketts Roman »Molloy«: »Ein Zahnarzt ist so gut wie der andere,sagte ich« (Beckett 1976, 143). s. Eintrag ›Eine Praxis ist so gut wie die andere‹
Zu Schuberts»Winterreise«s. Eintrag ›Fremd bin ich eingezogen‹
Zitat aus dem ersten Lied (»Gute Nacht«) aus Franz Schuberts»Winterreise«, einem 1827 nach Gedichten Wilhelm Müllers komponierten Liedzyklus: »Fremd bin ich eingezogen, [/] Fremd zieh ich wieder aus« (Schochow 1974, 395). s. Eintrag ›Fremd bin ich eingezogen‹
Zitat aus dem Lied »Muth!« aus Schuberts»Winterreise«: »Lustig in die Welt hinein [/] Gegen Wind und Wetter!« (Schochow 1974, 408). s. Eintrag ›Lustig in die Welt hinein‹
Hotel in Triest (besteht nicht mehr)
Das Caffè degli Specchi ist ein Café nach Wiener Kaffeehaustradition an der »Piazza Grande« in Triest, besteht seit 1839.
US-amerikanischer Sänger, Schauspieler und Entertainer (1915–1998)
Anspielung auf die Erzählung »An der Baumgrenze« von Thomas Bernhard, s. den gleichlautenden Eintrag
Kärntner Berg (2401 m) in der Schobergruppe
Italienischer Radiosender
Internationaler Fernzug, 1951 bis 1988 zwischen Ostende und verschiedenen Zielbahnhöfen in Jugoslawien; zeitweise Kurswagen bis Athen und Istanbul; in den 1950er Jahren eine der wichtigsten Fernverbindungen zwischen Deutschland bzw. den Benelux-Ländern und Osteuropa
Fernzug, 1963 bis 1988 zwischen Dortmund und Athen
Landschaftsteil im Toten Gebirge
Im Nachlass Koflers befindet sich ein Zeitungsausriss (undatiert, Zeitung nicht eruiert) mit einer Werbeannonce des Verkehrsamtes Grundlsee: »Wandern, Bergsteigen, Reiten, Segeln, Surfen […] in einer Landschaft, die man nicht beschreiben, sondern nur erleben kann« (11/W10/1–7).
Ernst Kaltenbrunner (1903–1946) war seit 1931 SS-Mitglied und in der Zeit der Illegalität im Austrofaschismus ein wichtiger Kontaktmann Himmlers in Österreich. Nach dem »Anschluss« machte ihn Himmler zum Leiter der SS und Polizei in Österreich, 1943 wurde er Leiter des »Reichssicherheitshauptamtes«. Im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher wurde er zum Tode verurteilt und im Oktober 1946 hingerichtet. s. Eintrag ›Kaltenbrunner‹
Anspielung auf FPÖ-Politiker und Kärntner LandeshauptmannJörg Haider (1950–2008), s. Eintrag ›kein Haider‹
Anspielung auf Heide Schmidt (* 1948), österr. Politikerin, ab 1988 Generalsekretärin der FPÖ, 1990 bis 1993 stellvertretende Bundesparteiobfrau der FPÖ; 1993 Austritt aus der FPÖ und Gründung der Partei Liberales Forum (LIF)
Anspielung auf Kriemhild Trattnig (* 1937) langjährige Präsidentin des Kärntner Landtags. s. Eintrag ›Firma Trattnig‹
Gernot Rumpold (* 1957), Kärntner FPÖ-Politiker, 1984–1986 FPÖ-Landesgeschäftsführer, 1990–1996 FPÖ-Bundesgeschäftsführer der FPÖ, gehörte Jörg Haiders »Buberlpartie« – einer Gruppe von engen Vertrauten Haiders – an, zu Sanitätsgefreiter s. Eintrag ›Lied vom Sanitätsgefreiten Neumann‹
Anspielung auf Kriemhild Trattnig, s. Eintrag ›Oberin Trattnig‹
Die nach dem bedeutenden Fundort Hallstatt benannte Eisenzeit-Kultur reichte über weite Teile Zentraleuropas von etwa 800 bis 450 v.u.Z. Die von den Prähistorikern attestierten Gemeinsamkeiten beziehen sich auf Ausformungen der Handwerkskunst (insbes. Formen der Schwerter, Dolche und Äxte) sowie Bestattungsbräuche.
Hans Messner ist (seit 1987) mit seiner Firma einer der Anbieter von Wildwasser-Rafting in Osttirol.
Franz. Süßspeise aus einem mit Haselnuss-Butter-Creme gefüllten Brandteigring; den Namen bezog sie vom Radrennen Paris–Brest
Anspielung auf den Refrain von »Lied im Grünen«, s. Eintrag ›ins Grüne, ins Grüne‹
Anspielung auf Koflers »Guggile: vom Bravsein und vom Schweinigeln«
Die Umschlagrückseite der Erstausgabe von »Guggile« (1975) im Wagenbach-Verlag nennt den Text »[d]ie totale Autobiographie einer Jugend in Kärnten. Total, das heißt: Intimsphäre wird veräußert. Alle Namen sind wirkliche Namen, alle Orte sind wirkliche Orte« (Kofler 1975).
Michael Janisch (1927–2004), Schauspieler, bis 1987 am Burgtheater, ab 1984 spielte er in der TV-Serie »Tatort« in Ermittlerrollen (s. Eintrag ›Schauspieler Jaggberg‹)
Maria Winkler schrieb 1990 an der Universität Wien ihre Diplomarbeit über Werner Koflers Roman »Hotel Mordschein«, Betreuer war Wendelin Schmidt-Dengler.
Wendelin Schmidt-Dengler (1942–2008), österr. Germanist, ab 1980 Lehrstuhlinhaber für neuere deutsche Literatur an der Universität Wien
Miltonduff: Single-Malt-Whiskey aus Schottland
»The long Goodbye« (1953, dt. »Der lange Abschied«), Roman von Raymond Chandler (1888–1959)
Kofler zitiert wörtlich den Beginn des 15. Kapitels von »Der lange Abschied« – nicht in der Übertragung von Hans Wollschläger (1975), sondern in jener der deutschen Erstausgabe (vgl. Chandler 1954, 127).
Die Società Dante Alighieri wurde 1889 in Rom gegründet, die Gesellschaft machte sich die Pflege und Verbreitung der italienischen Sprache und Kultur zur Aufgabe. Die lokalen »Filialen« sind jeweils unabhängige Einzelvereine, die Veranstaltungen, Reisen und Sprachkurse organisieren.
Im Nachlass Koflers befindet sich die Einladung zu einem Klavierabend mit dem italienischen Pianisten Rosario Mastroserio (* 1960) am 13. Oktober 1992 im Bösendorfer-Saal in Wien, veranstaltet von der Österreichisch-Italienischen Gesellschaft (11/W10/1–7).
Bis 2017 bestehender Auslandsrundfunk des Vatikans
Radio Luxemburg wurde 1933 als erster kommerzieller Sender Europas gegründet. Da nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1980er Jahre Privatradios in Deutschland und Österreich verboten waren, sendete man von Luxemburg aus. s. Eintrag ›radio luxemburg‹
Ein architektonischer Entwurf für ein Kiewer Stadttor des russ. Architekten Viktor Hartmann – an den Mussorgskis»Bilder einer Ausstellung« erinnern – inspirierte den Komponisten zum 10. Satz »Das Heldentor (in der alten Hauptstadt Kiew)«, der Alternativtitel lautet »Das große Tor von Kiew«.
»Naturgemäß« gilt als »Signalwort« für die Literatur Thomas Bernhards (vgl. u.a. Piechotta 1982).
Den Namen dürfte Kofler aus Raymond Chandlers Roman »Der lange Abschied« übernommen haben »›Er heißt Chick Agostino‹, sagte ich. ›Er spielt Leibwächter bei einem Ganoven namens Menendez‹« (Chandler 1975, 173).
Zitat aus einer Seite von Annoncen im »Kurier« im Nachlass (undatiert) (11/W10/1–7)
Zitat aus einer Seite von Annoncen im »Kurier« im Nachlass (undatiert) (11/W10/1–7)
Zitat aus einer Seite von Annoncen im »Kurier« im Nachlass (undatiert) (11/W10/1–7)
Der Literaturwissenschaftler und Kofler-Übersetzer Bernard Banoun sieht darin die Beckett ’sche Formel »Nicht ich«, die »ber das Anekdotische hinweg auf die Eigenartigkeit des Ich, des Ich als Schreibenden, hinweist« (Banoun 2000, 174).
Mahnmal von Alfred Hrdlicka, s. Eintrag ›das TOR DER GEWALT‹
Dr. Marcello Badallassi führt eine Zahnarztpraxis in der Via Cassia in Rom. Im Nachlass befindet sich ein Zeitungsinserat der Praxis (11/W10/1–7).
Hotel in Rom
Restaurant in Rom
Ital. abwertend für »der Homosexuelle«
»Sepp’s Fleißkuchl«: Skihütte in Heiligenblut am Fuße der Fleißalm
»Jedermann. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes«: Theaterstück von Hugo von Hofmannsthal, Uraufführung 1911 unter der Regie von Max Reinhardt in Berlin; seit 1920 jährlich Bestandteil der von Reinhardt und Hofmannsthal begründeten Salzburger Festspiele
Ital. für »jedermann«
1892 in Triest gegründete Kaffeemarke
Otto Wilhelm Fischer (1915–2004), österr. Schauspieler
»Axel Munthe – Der Arzt von San Michele« (1962): deutsch-ital.-franz. Spielfilm, basierend auf Munthes autobiografischem Roman »The Story of San Michele« (1929) mit O.W. Fischer in der Hauptrolle
’Ndrangheta: kalabrische Mafia
Das Motto von »Guggile«, Koflers so genannter » Materialsammlung aus der Provinz« lautet »alle personen, orte und begebenheiten sind wahrheitsgemäß ›erstunken und erlogen‹. wenn personen sich namentlich betroffen fühlen, ist dies zufällig und vom autor nicht beabsichtigt.« (Printausgabe Band I, S. 8)
Hauptsächlich aus den beiden Pflanzengattungen Chondrodendron und Strychnos gewonnene neurotoxische Pfeilgifte, die von indigenen Völkern Südamerikas zur Jagd verwendet werden
Gemeint ist vermutlich der Wiener Lebens- und Sozialberater, Sexualpädagoge Dr. Dieter Schmutzer (*1953), der auch Kommunikationstrainings anbietet.
»Also sprach Zarathustra« (1883 – 1885) von Friedrich Nietzsche, s. Eintrag ›Wenn du zum Hofer gehst‹
Dr. Rotraud A. Perner (* 1944), österr. Juristin, Psychotherapeutin und evangelische Theologin. In den 1970er Jahren gründete sie eine Familienberatungsstelle und zwei Sexualberatungstellen in Wien.
Zitat aus Paul van Ostaijens»Ode an Singer«: »SINGER’S NÄHMASCHINE IST DIE BESTE« (Ostaijen 1966, passim); Singer: 1851 gegründetes US-amerikanisches Unternehmen, weltweit größter Produzent von Nähmaschinen. s. Eintrag ›Singers Nähmaschinen sind die besten?‹
Kim Il-sŏngs Buch »Über Dschutsche in unserer Revolution« erschien 1979 in Pjongjang auch auf Deutsch. s. Eintrag ›Die Einführung in das Dschutsche‹
Zeitschrift nicht eruierbar
Deutsche Schauspielerin (* 1931)
Heinar Kipphardt (1922–1982), deutscher Schriftsteller, Vertreter des Dokumentartheaters; posthum wird sein Stück »Bruder Eichmann« (s. Eintrag ›Bruder Eichmann‹) uraufgeführt
Deutsche Kabarettistin und Schauspielerin (* 1950)
Deutscher Journalist (1945–1987), ab 1976 Kulturredakteur der Zeitschrift »Der Spiegel«
Unter den Kindern Richard von Weizsäckers (1920–2015), deutscher Bundespräsident 1984–1994, gibt es keine Corinna.
Kurort in Nordrhein-Westfalen
»Verband der sächsischen Werwölfe (VdSW)«, »Schutzstaffel Ost« und »Wehrsportgruppe Peiper« waren Gruppierungen der militanten rechten Szene in Dresden (vgl. Siegler 1991).
Michael Kühnen (1955–1991), Gottfried Küssel (* 1958) und Rainer Sonntag (1955–1991), drei Schlüsselfiguren der Neonazi-Szene der 1980er Jahre.
Erich Fried (1921–1988), österr. Lyriker, s. Eintrag ›der Simmelkitsch und der Friedensfried‹
Größte Jugendzeitschrift im deutschsprachigen Raum, besteht seit 1956
Zeitschrift mit internationaler Verbreitung, die ursprünglich dadurch bekannt wurde, dass sie Artikel anderer Zeitschriften sowie Buchauszüge veröffentlichte.
Titelsong der CD, die der Publikation »Das große Buch vom kleinen Oliver «(1991) beigelegt ist (Musik: Peter Raben). In dem Buch werfen Werner Kofler (Text) und Gerhard Haderer (Illustrationen) Schlaglichter auf die Karriere des 11-jährigen Kinderstars Oliver und liefern dabei eine Satire des Schlagermilieus. Der Titel des Liedes bezieht sich auf Jesu Heilung eines Gelähmten: »Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Bahre und geh!« (Johannes 5,8) Der Refrain des Liedes lautet: »Blinde werden wieder sehend [/] Lahme können wieder gehn [/] lindern wird sich jedes Elend [/] wenn wir nur zusammenstehn« (Kofler/Haderer 1991, 52).
Künstlich geschaffener Mensch, erste Überlegungen dazu bei den Alchemisten in der frühen Neuzeit
Verweis auf Koflers Publikation mit dem Karikaturisten Gerhard Haderer »Das große Buch vom kleinen Oliver« (1991)
Bibelzitat: Blinde sehen wieder und Lahme gehen (Matthäus 11,5)
Gerhard Haderer (* 1951), österr. Karikaturist
Deutscher Sachbuchautor (* 1958) im Genre Ratgeber, Humor, Satire
Achim Schwarze veröffentlichte 1991 »Fremdgehen. Heimliche Liebschaften und was Sie daraus lernen können« im Frankfurter Eichborn Verlag.
1980 gegründeter Buchverlag mit Sitz in Frankfurt a. M., 2011 an die Bastei Lübbe AG verkauft
Erich Hackl (* 1954), österr. Schriftsteller
Anspielung auf Krista Fleischmann (* 1942), Kulturjournalistin beim ORF, die beiden Interviewfilme mit Thomas Bernhard in Spanien (»Monologe auf Mallorca«, 1981; »Die Ursache bin ich selbst«, 1986) sind ihre bekanntesten Veröffentlichungen.
Figur der griechischen Mythologie, ein Priester des Zeus, der von den Göttern geblendet wird; Gründe für die Blendung kennt der Mythos mehrere, in einer Überlieferung geschieht dies, weil er Athene nackt erblickte.
Die Einladung zum Stammtisch im Gasthaus Novak zitiert Kofler aus einer (im Nachlass erhaltenen) Anzeige in der »Kleinen Zeitung« (undatiert): »Hallo Freunde!« Unter der Überschrift »Kommen sollen« ist eine Liste mit Namen abgedruckt (11/W10/1–7).
»ZETTEL’S TRAUM«: 1970 publiziertes Monumentalwerk des deutschen Schriftstellers Arno Schmidt (1914–1979)
In einem Interview mit dem Germanisten Klaus Amann antwortet Kofler auf die Frage, welche Einwände gegen seinen Stil ihn stören: »Viel zu rhetorisch und die Wut fehlt. Mein Lektor bei Rowohlt hat das schon – ich glaube – über »Der Hirt auf dem Felsen« gesagt« (Amann 2000, 221). Koflers Lektor bei Rowohl war Delf Schmidt, s. Eintrag ›lieber Schmidt‹.
Verweis auf den Film »Sein oder Nichtsein« von Lubitsch, s. S. II/XXX
Stadtteil von Hamburg an der Alster, nördlich der Elbe
Im Nachlass befindet sich ein auf 24. 1. 1989 datierte Brief Koflers an seinen Lektor bei Rowohlt, Delf Schmidt, der sich offensichtlich auf Koflers Prosa »Hotel Mordschein« bezieht: »Ja, lieber Schmidt, ein hermetischer Text ist der erste schon, so hermetisch, daß er sich selbst dem Autor gegenüber abweisend verhält« (abgedruckt in Amann 2000, 188f.).
Anspielung auf Delf Schmidt (* 1945), Koflers Lektor beim Rowohlt Verlag, s. Eintrag ›zu hermetisch‹
Klaus Wagenbach (* 1930), von 1975 bis 1985 Koflers Verleger, s. Eintrag ›Klaus Wagenbach‹
Oswald Wiener (* 1935), österr. Schriftsteller, Sprachtheoretiker, Kognitionswissenschaftler, in den 1950er Jahren Teil der sogenannten Wiener Gruppe (s. Eintrag ›Gerhard Rühm‹)
»die verbesserung von mitteleuropa. roman«: Hauptwerk Oswald Wieners, zunächst in Folgen in der österr. Literaturzeitschrift »manuskripte« erschienen, 1969 als Buch
Seit 1960 erscheinende österr. Literaturzeitschrift
1959 im damals leer stehenden Stadtpark-Café in Graz gegründete Aktionsgemeinschaft von Künstlern und Wissenschaftlern, »Forum Stadtpark« meint Gruppe wie Ort; Charakteristikum: Es handelt sich um ein Mehrspartenhaus.
1968 gegründetes internationales Festival für zeitgenössische Kunst
Gerhard Roth (* 1942), österr. Schriftsteller; zu »Winterreise«s. Eintrag ›Nagel‹
Verballhornung von Johannes Mario Simmel (1924–1988), österr. Schriftsteller, s. Eintrag ›der Simmelkitsch‹
»Der Mann ohne Eigenschaften« (1943), Roman von Robert Musil (1880–1942)
1922 erschienener Roman von James Joyce (1882–1941); in einem Brief an seinen Lektor Delf Schmidt spricht Kofler von seinem Roman »Der Hirt auf dem Felsen« als »meinem Ulysses« (Brief vom 24. 1. 1989, Abdruck in Amann 2000, 189).
Wahrscheinlich Anspielung auf den Roman »Die Giftmörderinnen « (1991) von Elfriede Czurda (* 1946)
Zoccola: ital. vulg. für »Prostituierte«
Roberto Cazzola (* 1953), Schriftsteller und Übersetzer; Protagonist in Koflers 1992 in der Zeitschrift »Wespennest« erschienenem Text »Wie ich Roberto Cazzola in Triest plötzlich und grundlos drei Ohrfeigen versetzte «
Vermutlich Anspielung auf den Kärntner Schriftsteller Josef Winkler (* 1953)
1980 gegründete Standesvertretung, die seit den 1990er Jahren neben den deutschsprachigen auch italienischsprachige und ladinische Autorinnen und Autoren als Mitglieder hat
Titel eines 1981 erschienenen Gedichtbandes von Gerhard Kofler (1949–2005), Südtiroler Schriftsteller, der in Wien lebte. In einer Rezension von Werner Koflers »Am Schreibtisch« in der »Zeit« wurde er mit Gerhard Kofler verwechselt (vgl. Klier 1988).
Gerhard Kofler: »Neue Südtiroler Extravaganzen. Gedichte 1982–1984« (1984)
1987 von Lojze Wieser gegründeter Buchverlag, Sitz in Klagenfurt, Schwerpunkt auf ost- und südosteuropäischer Literatur
Die 1992 im Wieser-Verlag erschienene Anthologie »Prosa-Land Österreich«, die die Gründe ihres Entstehens und die Art der Auswahl nicht erklärt, bringt den Abschnitt »Im Verbrauchermarkt « aus »Amok und Harmonie« ( Pittler 1992, 196–197). Im Autorenverzeichnis steht fälschlicherweise unter dem Namen Werner Kofler die Biographie Gerhard Koflers, wobei das Werkverzeichnis auch vier Bücher, die von Werner Kofler stammen, anführt (Pittler 1992, 354).
Alfred Kolleritsch (* 1931), österr. Schriftsteller und Begründer der Literaturzeitschrift »Manuskripte«
Marie-Thérèse Kerschbaumer (* 1936), österr. Schriftstellerin
»Die Fremde«, 1992 im Wieser-Verlag erschienener Roman von Marie-Thérèse Kerschbaumer, erstes Buch eines vierteiligen Romanzyklus
Kofler dürfte hier u.a. auf Kerschbaumers 1980 erschienenes Buch »Der weibliche Name des Widerstands. Sieben Berichte« anspielen, in dem sich die Autorin mit dem antifaschistischen Widerstand von Frauen in Österreich beschäftigte.
Peter Handke (* 1942), österr. Schriftsteller
Johannes Trojer (1935–1991), österr. Schriftsteller, ab 1964 Leiter der Volksschule Innervillgraten in Osttirol, bekannt als profunder Kenner der Regionalgeschichte und Volkskunde, Verfasser gesellschaftskritischer Aufsätze und Glossen, Herausgeber der Kulturzeitschrift »Thurntaler« (1977–1987)
TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift
Norbert Conrad Kaser (1947–1978), Südtiroler Dichter, s. Eintrag ›Frater Kaser‹