Werk 1
Kommentar
Werk 2
Werk 3
Werk 4
Werk 5
Sankt Peter in Holz: Dorf wenige Kilometer westlich von Spittal an der Drau
Kärntner Dorf am Fuße der Turracher Höhe
Ortschaft im Rosental
Johann Peter Eckermann (1792–1854), deutscher Schriftsteller, Vertrauter Goethes, gab 1836 die »Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens« heraus. Daraus stammt das bekannte Zitat, auf das sich Kofler hier wahrscheinlich bezieht: »Es liegen im Wein allerdings productivmachende Kräfte sehr bedeutender Art; aber es kommt dabei Alles auf Zustände und Zeit und Stunde an, und was dem einen nützet, schadet dem Andern« (Eckermann 1848, 236).
12. Februar: Damit meint man in Bezug auf die österreichische Geschichte meist den 12. Februar 1934, den Tag, an dem der Bürgerkrieg ausbrach. Kofler bezieht sich hier wahrscheinlich nicht auf dieses Ereignis, in Kärnten fanden keine »Februarkämpfe« statt.
Rosental: ca. 40 km langer Abschnitt des Drautals ab der Drauschleife bei Rosegg
Lesachtal: Tal am Oberlauf der Gail, im oberen Teil vom Kartitscher Sattel bis Untertilliach gehört es zu Osttirol, erst ab dieser Grenze bis Kötschach-Mautern zu Kärnten
Metnitztal: von der Metnitz, einem Nebenfluss der Gurk, durchflossenes Tal an der Grenze zur Steiermark, bekanntester Ort ist Friesach
Maltatal: das knapp 40 km lange Oberkärntner Tal der Malta reicht von der Ortschaft Gmünd bis zum Malta-Stausee (Kölnbreinspeicher)
Herzogstuhl: Der im Frühmittelalter am Zollfeld bei Maria Saal errichtete steinerne Herzogstuhl ist ein zentrales Mnemotop der Kärntner Regionalgeschichte, hier wurden bis ins 16. Jahrhundert die Kärntner Herzöge inthronisiert.
Im Gegensatz zur Steiermark, wo die Windischen Bühel (slowenisch: Slovenske Gorice) das Hügelland im Grenzgebiet von Slowenien und der Steiermark zwischen Leutschach und Ljutomer bezeichnen, gibt es in Kärnten kein solches Toponym. »Windisch«: historische, auch pejorativ gebrauchte Bezeichnung für die slowenische Sprache in Österreich. s. Eintrag »die windischen«
»losn«: zuhören, horchen (vgl. Pohl 2007, 139); »sege«: jener, -e, -es (vgl. Pohl 2007, 165)
Ortschaft zwischen Drau und Millstätter See
Ortschaft im Drautal, 12 Kilometer nordwestlich von Villach
Übersetzung aus dem Kärntnerischen: »du bitter-schönes Lied, du bitter-schönes Geläut’«
Mit der »schwarzen Woche« könnte die Karwoche gemeint sein, die»weiße Woche« wird im Kirchenjahr die Woche nach Ostern genannt (vgl. Bieritz 2005, 92).
Vielleicht ein Bezug zur Lyrik Christine Lavants: In ihrer Sammlung »Spindel im Mond«(1959) taucht unter den mythischen Tieren der rote Hahn zweimal auf (Lavant 2014, 245 u. 278).
Alte Bezeichnung für Keuchhusten, der häufig mit einer Zyanose, einer durch Sauerstoffunterversorgung bedingte Blaufärbung der Haut an den Extremitäten, einherging
Gailtal: Das Tal der Gail vom Ursprung bis Kötschach-Mautern heißt Lesachtal, der Obere Gailtal reicht in der Folge bis Hermagor, das Unter bis Fürnitz, bis zur Einmündung der Gail in die Drau.
Gurktal: Die Gurk ist mit knapp 160 km Länge der zweitlängste Fluss Kärntens, das eigentliche Gurktal flussaufwärts von Pöckstein-Zwischenwässern, Hauptorte: Mellach, Straßburg, Gurk
Glantal: Abschnitt der Glan zwischen Feldkirchen und St. Veit an der Glan, Hauptorte: Liebenfels, Glanegg
Gegendtal: Tal in den Kärntner Nockbergen zwischen dem Westufer der Ossiacher Sees und dem Ostufer des Millstätter Sees, Orte: Feld, Radenthein, Triffen
Wölfe und Bären waren bis in die frühe Neuzeit in Kärnten weit verbreitet. Sie wurden bis ins 19. Jahrhundert durch Bejagung wegen ihrer Beeinträchtigung der Weidewirtschaft systematisch ausgerottet, der letzte Bericht über einen in den Karawanken geschossenen »bodenständigen« Bären stammt aus dem Jahr 1833 (vgl. Wadl 1996, 364). Bis heute kommen immer wieder einzelne Braunbären aus Slowenien über die Karawanken »auf Besuch«.
St. Jakob an der Straße: Siedlung im Osten Klagenfurts, benannt nach der Kirche, war nie eine eigenständige Gemeinde
Freyung (Freiung): dem Asyl ähnlicher Friedbereich, als (u.a. vor Strafverfolgung) geschützt erklärter Bereich in einem Siedlungsgebiet (z.B. Kirche, Friedhof); diese Schutzzone konnte auch auf das Marktgebiet erweitert werden, eine temporäre Marktfreyung wurde mit einem Zeichen (meist ein Arm mit Schwert) angezeigt, dieses Privileg einer Kommune wurde vom Landesherren in einem Freibrief dokumentiert.
Fastentuch: Tuch, das in der Fastenzeit vor Ostern die bildlichen Darstellungen Jesu verhüllt. Das bekannteste und wertvollste historische Fastentuch Kärntens ist das knapp 90 Quadratmeter große »Gurker Fastentuch« aus dem Jahre 1458.
Lavanttal: von der Lavant durchflossenes Tal in Nord-Süd-Erstreckung im Osten Kärntens, Hauptort: Wolfsberg
In der einschlägigen volkskundlichen Literatur (vgl. Joham 1958, Grafschafter 1999, Maierbrugger 1978) werden die drei von Kofler hier genannten »Bräuche« nicht erwähnt.
Kofler bezieht sich auf die Dichterin Christine Lavant(1915–1973), die mit ihrem Geburtsnamen Thonhauser und nach ihrer Heirat 1939 Habernig hieß. Auf Anraten des Verlegers Viktor Kubczak (Brentano Verlag) nahm sie für ihre Veröffentlichungen ab 1948 das Pseudonym an. Die Bezüge zu Lavant sind zahlreich im Werk Koflers, s. Eintrag ›Christine‹
Motto des Kärntner Sängerbundes: »Rein im Tone, frei im Wort, [/] Fest im Sange, Gott als Hort« (Kopp 1877, 77)
Übersetzung aus dem Kärntnerischen: »Bei der Kittelfalte (= am Rockzipfel, gemeint: bei der Frau bzw. Mutter) bist du am besten aufgehoben«
Eitweg: kleiner Ort im Lavanttal südwestlich von Wolfsberg
Eisentratten: Ort in Oberkärnten, Katastralgemeinde von Krems in Kärnten
Deutsch-Griffen: Kärntner Gemeinde in einem Seitental des Gurktals, das »Deutsch« im Ortsnamen diente zur Unterscheidung zu »Windisch-Griffen« in Unterkärnten (heute nur noch Griffen)
Rat: seit dem Hochmittelalter ein kommunales Gremium, zusammengesetzt aus Männer der Oberschicht (Grundbesitzer, Kaufmänner)
Wahrscheinlich gemeint: Jakob Fugger (1459–1525), der Ende des 15. Jahrhunderts ein Bergwerk in Bleiberg bei Villach und eines in der Fuggerau bei Arnoldstein als Teil des internationalen Montanunternehmens der Augsburger Familie errichten ließ
Johann Fercher von Steinwand (1828–1902, eigentl. Johann Kleinfercher), österr. Schriftsteller, bezog sein Pseudonym von seinem Geburtsort, dem Weiler Untersteinwand bei Stall im Mölltal, das »Freiherr« ist eine Zuschreibung Koflers