Werk 1
Kommentar
Werk 2
Werk 3
Werk 4
Werk 5
»Rashomon – Das Lustwäldchen« (1950), japanischer Spielfilm (R: Akira Kurosawa); »Rashomon« machte die japanische Filmproduktion auch in Europa bekannt. Formale Auffälligkeit in der Darstellung der Handlung, auf die Kofler hier Bezug nimmt: »Vor einem Gericht, das unsichtbar bleibt, das die Kamera oder der Zuschauer ist, werden vier Versionen angeboten« (Krusche 1993, 469).
Beethovens Streichquartette setzt Godard vor allem in dem Film »Vorname Carmen« (1983) ein: In der Schlussszene spielen die vier Musiker eines Streichquartetts in einer Pariser Hotelhalle unbeirrt Beethoven, während dahinter/daneben eine Schießerei stattfindet.
PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio
»Toute une Nuit« (1982, dt. »Eine ganze Nacht«): Spielfilm der belgischen Regisseurin Chantal Akerman (1950–2015), der mosaikartig kleine Episoden in der Atmosphäre einer schwülen Sommernacht in einer Großstadt zusammensetzt
»Orchesterprobe« (»Prova d’orchestra«, 1979): Film (Drehbuch, Regie) von Federico Fellini(1920–1993)
»Week-end« (1967), Film von Jean-Luc Godard (* 1930); der Regisseur »verzichtet hier auf die übliche Dramaturgie der Folgerichtigkeit und reiht stattdessen schockierende Szenen aneinander, die durch eine ›innere Logik‹ verbunden sind« (Krusche 1993, 612).
Rudi Carrell (1934–2006), holländischer Schauspieler und Showmaster, bekannt wurde er durch die Moderation der im deutschen Fernsehen ausgestrahlten Unterhaltungssendung »Am laufenden Band« 1974–1979. s. Eintrag ›Rudi Carell‹
Hendrik Nikolaas Theodoor »Hein« Simons (* 1955), niederländischer Schlagersänger, wurde als Kinderstar unter dem Namen Heintje in Deutschland bekannt, nachdem er 1967 seinen Hit »Mama« in der ZDF-Fernsehshow »Der goldene Schuß« präsentiert hatte.
Koflers Titel bezieht sich parodierend auf den Film »Deutschland, bleiche Mutter« (1980) von Helma Sanders-Brahms – die sich mit diesem Titel wiederum auf den ersten Vers des Gedichts »Deutschland« (1933) von Bert Brecht bezog: »O Deutschland, bleiche Mutter!« (Brecht 2016, 256) In dem Film spielt Eva Mattes eine Mutter, die ihre Tochter durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs bringt.
PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate
Lied, vom deutschen Komponisten Werner Richard Heymann (1896–1961) 1930 für die Tonfilm-Operette »Die drei von der Tankstelle« geschrieben; Text: Robert Gilbert
»Orchesterprobe« (1979), Film des italienischen Regisseurs Federico Fellini (1920–1993), der in einem Proberaum für klassische Musik spielt und eine Allegorie auf die gesellschaftspolitischen Zustände Italiens darstellt
»Die drei von der Tankstelle«: eine »Tonfilmoperette« aus dem Jahr 1930 (R: Wilhelm Thiele, D: Heinz Rühmann). 1955 folgte ein Remake (R: Hans Wolff). Die Lieder erlangten über die Filme hinaus Bekanntheit, u. a. »Ein Freund, ein guter Freund«. s. Eintrag ›Die drei von der Tankstelle‹
PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioMusik
»SA-Mann Brand«: der erste nach Hitlers »Machtergreifung« veröffentlichte nationalsozialistischer Propagandafilm (1933, R: Franz Seitz), s. Eintrag ›SA-Mann Brand‹
PersonNationalsozialistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Helma Sanders-Brahms (1940–2014), deutsche Drehbuchautorin und Filmemacherin, begann als Fernsehansagerin beim WDR; ein Interview mit Pier Paolo Pasolini 1969 führte sie zum Filmemachen (vgl. [red.] 2010), ihre Filme setzen sich mit der Arbeits- und Lebenswelt von Frauen auseinander, »Unter dem Pflaster ist der Strand« (1975), der die Nachwirkungen der Studentenrevolten von 1968 in Deutschland thematisiert, beeinflusste die deutsche Frauenbewegung.
»Alfredo Alfredo«: ital.-franz. Spielfilm (1972) mit Dustin Hoffman (R: Pietro Germi), Adriano Celentano spielt nicht mit.
Anspielung auf Chucky, die Mörderpuppe: US-amerikanischer Horrorfilm (Child’s Play, 1988, R: Tom Holland), s. Eintrag ›Chucky, die Mörderpuppe‹
Satirikerduo, bestehend aus Dirk Stermann (* 1965) und Christoph Grissemann (* 1966); seit 1999 in eigenen Kabarettprogrammen, seit 2007 ORF-Fernsehshow »Willkommen Österreich«
Anspielung auf den franz.-ital. Spielfilm »Letztes Jahr in Marienbad« (1961, »L’Année dernière à Marienbad«, R: Alain Resnais; B: Alain Robbe-Grillet); Franzensbad (Františkovy Lázně) ist wie Marienbad und Karlsbad ein Kurort im böhmischen »Bäderdreieck«. s. Eintrag ›letzte Jahre in Marienbad‹
TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Karl Moik (1938–2015), österreichischer Musiker und Entertainer, Bekanntheit erlangte er durch die Moderation der erfolgreichen Fernsehsendung »Musikantenstadel«, die er 1981–2005 innehatte.
Kehlkopf: Anspielung auf den österr. Regisseur Michael Kehlmann (1927–2005); bei dem dreiteiligen Fernsehfilm »Hiob« (1978) nach einer Romanvorlage von Joseph Roth führte Kehlmann Regie und schrieb das Drehbuch.
PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio
»Die Zürcher Verlobung« (1957): deutscher Spielfilm (R: Helmut Käutner, D: Liselotte Pulver, Paul Hubschmid, Bernhard Wicki) nach dem gleichnamigen Unterhaltungsroman (1955) von Barbara Noack, s. Eintrag ›Zürcher Verlobung‹
PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Die Wiener Festwochen 1970 setzten wegen seines 200. Geburtstages einen Beethoven-Schwerpunkt: Neben der Neuinszenierung des »Fidelio« fand eine Beethoven-Ausstellung statt, ein Ballett nach Beethoven-Streichquartetten, das Ballett »Die Geschöpfe des Prometheus«, die Uraufführung des Films »Ludwig van« von Mauricio Kagel, daneben gab es Beethoven-Schwerpunkte bei allen Konzerten (vgl. [red.] 1970).
PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInMedienMusikFilm/Fernsehen/RadioEreignis
Leni Riefenstahl (1902–2003), deutsche Filmschauspielerin und -regisseurin; 1933–1935 schuf sie Propagandafilme, 1938 filmte sie die Olympischen Spiele in Berlin (»Olympia«), s. Eintrag ›Frau Riefenstahl‹
Wilhelm Hengstler (* 1944), österr. Schriftsteller und Regisseur, verfilmte 1989 unter dem Titel »Fegefeuer« den Roman »Fegefeuer oder die Reise ins Zuchthaus« (1983) von Jack Unterweger
PersonAutorIn/JournalistInVerbrecherInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate
»Der Untergang der Titanic« (1953): US-amerikanischer Film (Originaltitel: »Titanic«, R: Jean Negulesco)
»Das Verhör« (1981), Thriller des franz. Regisseurs Claude Miller (D: Michel Serraut, Romy Schneider), basierend auf dem Roman »Brainwash« (1979) von John William Wainwright; Remake aus dem Jahr 2000 (»Under Suspicion – Mörderisches Spiel«, R: Stephen Hopkins) mit Gene Hackman, Morgan Freeman und Monika Bellucci
PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate
»Der Umweg« (2001), Spielfilm der holländischen Regisseurin Frouke Fokkema, beruhend auf einigen Begegnungen der Regisseurin mit Thomas Bernhard, den im Film der Schauspieler Joachim Bissmeier verkörpert
Der Filmproduzent Carl Spiehs (s. Eintrag ›Carl Spiehs‹) sowie der Schauspieler Otto Retzer (s. Eintrag ›Kahlkopf Retzer‹) gelten in der Regenbogenpresse als »Wörtherseebotschafter«, weil sie seit der Fernsehserie »Ein Schloß am Wörthersee« (1990–1992) indirekt Fremdenverkehrswerbung für die Region betreiben.
Ennio Morricone (* 1928), ital. Komponist und Dirigent, der v.a. durch seine Filmmusiken für Italowesterns bekannt ist, u.a. für die von Kofler/Fian genannten Filme: »Für ein paar Dollar mehr« (orig. »P«»er qualche dollaro in più«, 1965; R: Sergio Leone), »Zwei glorreiche Halunken« (internat. Titel: »The Good, the Bad and the Ugly«, 1966; R: Sergio Leone), »Leichen pflastern seinen Weg« (orig.: »Il grande Silencio«, 1968; R: Sergio Corbucci), »Die gefürchteten Zwei« (orig.: »Il Mercenario«, 1968; R: Sergio Corbucci)
PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Sylvester Stallone (* 1946), US-amerikanischer Filmschauspieler, Durchbruch 1976 mit dem Boxer-Drama »Rocky« (Drehbuch, Hauptdarsteller) s. Einrag ›Rambo‹
In Ernst Lubitschs Film »Sein oder Nichtsein« (»To be or not to be«, USA 1942) probt das Theater in Warschau 1939 ein Anti-Nazi-Stück, das abgesetzt werden muss. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen spielen die Schauspieler in den Kostümen des Stücks und führen in Rollen der deutschen Besatzer die Gestapo in die Irre (vgl. Krusche 1993, 565). s. Eintrag »Sein oder Nichtsein!«
Kofler meint vermutlich »Käre John (Lieber John)« (1964), eine schwedische Filmromanze (R: Lars-Magnus Lindgren) mit Christina Schollin, Jarl Kulle und Helena Nilsson
Otto Retzer (* 1945), österr. Schauspieler und Regisseur, war Lehrling im bei Kofler einschlägig bekannten Klagenfurter Tanzcafé Lerch, bekannt wurde er durch seinen Auftritt in der Fernsehserie »Ein Schloß am Wörthersee« (1990–1992); in »Üble Nachrede« und »Manker« Ziel der koflerschen Satire (s. Eintrag ›Kahlkopf Retzer‹)
Wörtliches Zitat aus Becketts Theaterstück »Spiel«; in der Szene kommt es zu einer Konfrontation zwischen der Partnerin und der Geliebten eines Mannes (Beckett 1963, 10).
Abgewandeltes Zitat aus Becketts»Spiel«: »Irgendein Idiot mähte Gras« (Beckett 1963, 12)
»Seniorenclub« war eine Fernsehsendung des ORF, die von 1968 bis 2000 sonntags ausgestrahlt wurde (insgesamt 1238 Folgen).
Zitat aus Lubitschs Film »Sein oder Nichtsein«, s. Eintrag ›Konzentrationslager-Ehrhardt‹
Anspielung auf den Residenz-Verlag in Salzburg und dessen Leiter Wolfgang Schaffler (1980 veröffentlichte Kofler die Polemik »Über den Scheffel-Verlag in S«.); mit der »Art Bibliothek der besten Drehbücher« spielt Kofler auf die zwischen 1978 und 1985 bestehende »Fernsehspiel-Bibliothek« des Verlags an, in der insgesamt elf Publikationen erschienen, etwa die »Alpensaga« von Wilhelm Pevny und Peter Turrini (1980, 3 Bde.)
TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Möglicherweise eine Anspielung auf Gernot Wolfgrubers Drehbuch zum Film »Der Jagdgast«, das 1978 in der »Fernsehspiel-Bibliothek« des Residenz-Verlags erschien.
Die Familie Carrington steht im Zentrum der US-amerikanischen TV-Serie »Der Denver-Clan« (Originaltitel »Dynasty«, 1981 – 1989; ab 1983 Ausstrahlung im österreichischen und deutschen Fernsehen), s. Eintrag »Wie war ich entsetzt…«
»Shining« (1980): britisch-US-amerikan. Horrorfilm des Regisseurs Stanley Kubrick nach Stephen Kings gleichnamigem Roman
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»Die Colbys – Das Imperium« war eine Ableger-Serie der Serie »Der Denver-Clan«, die 1985 bis 1987 vom amerikanischen Sender ABC, ab 1987 in Deutschland ausgestrahlt wurde und in deren Mittelpunkt die Familie von Jeff Colby steht.
Wahrscheinlich eine Anspielung auf den NS-Propagandafilm »Heimkehr« (1941, R: Gustav Ucicky), in dem eine wolhyniendeutsche Minderheit in Polen drangsaliert wird und schließlich in das verheißungsvolle Deutsche Reich auswandert. Die Schauspielerin Paula Wessely (1907–2000) spielte die Hauptrolle, was sie nachträglich bereute (vgl. Glück 2007), was ihr aber lebenslang nachhing und Kritik einbrachte – die bekannteste kritische Stimme dürfte Elfriede Jelineks Theaterstück »Burgtheater« (UA 1985) sein, in das Originalzitate aus dem Film montiert sind.
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Anspielung auf die 1971–1986 ausgestrahlte Fernseh-Unterhaltsshow »Dalli Dalli« von und mit Hans Rosenthal
André Heller: österr. Sänger, Liedermacher, Künstler, Autor, Kulturmanager (* 1947); in den 1970er Jahren vor allem als Sänger und Liedermacher tätig, als 25-Jähriger gestaltete er im Fernsehen seinen eigenen Nachruf (»Wer war André Heller?« 1972). In den 1980er Jahren machte er mit Großevents wie dem »Theater des Feuers« (1983), dem »Sturz durch Träume«, einem »Feuerspektakel« vor 650.000 zahlenden Zuschauern (1984), oder den Heißluftballon-Skulpturen »Himmelszeichen« (1986) von sich reden. Nicht zuletzt durch diese Inszenierungen wurde er zu einer zentralen Figur der Kofler’schen Satire (s. Eintrag ›André Heller‹).
Anspielung auf Heinz Conrads (1913 – 1986), österr. Schauspieler und Sänger, wurde mit seiner Sendung »Guten Abend am Samstag« zu einer Institution im österr. Fernsehen. s. Eintrag ›Heinz Conrads‹
Karl Moik(1938–2015), öster. Moderator und Entertainer, der ab 1981 v.a. durch die Moderation der TV-Sendung »Musikantenstadl« einem größeren Publikum bekannt wurde
Unter der Regie von Gustav Ucicky und mit Paula Wessely in der Hauptrolle stellt der Film »Das Herz muß schweigen« (1944) das Schicksal zweier Röntgen-Pioniere in den Mittelpunkt, die ein »Leben im Dienste einer großen Idee« führen und deren Forschungsarbeit, bei der sie ungeschützt Strahlung ausgesetzt waren, ihnen das Leben kostet – der Film »zeigt Vorbilder altruistischen Verhaltens« . ( Brecht/Loacker/Steiner 2014 , 378) Ob dies im Sinne des Regimes interpretiert wurde, blieb den Zuschauern überlassen.
»Der Himmel über Berlin« (1987): Film des deutschen Regisseurs Wim Wenders (* 1945).
Der norwegische Schriftsteller Trygve Gulbranssen (1894–1962) veröffentlichte 1933–1935 die sogenannte »Björndal-Trilogie«, die zu einem der meistverkauften und -übersetzten Werke der norwegischen Literatur wurde. Der erste Teil wurde unter dem Titel »Und ewig singen die Wälder«von Paul May1959 verfilmt. Nach dem Erfolg dieses Films produzierte die Wiener Mundus-Film unter der Regie von Gustav Ucicky auch den zweiten Teil der Gulbranssen-Trilogie. »Das Erbe von Björndal« gilt als »unspektakuläre, aber effektive filmische Umsetzung«der literarischen Vorlage (Brecht/Loacker/Steiner 2014 , 491).
PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate
Kofler bezieht sich auf den Film Die Verdammten (I/D 1969, orig. La Caduta degli Dei, R: Luchino Visconti), in dem die deutsche Industriellenfamilie von Essenbeck sich den Nationalsozialisten anbiedert und dadurch in eine vernichtende Gewaltspirale gezogen wird, bei der auch der »Röhm-Putsch« eine Station darstellt
PersonSchauspielerIn/RegisseurInNationalsozialistInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Anita Pollak: Kulturjournalistin, lange Jahre vornehmlich bei der österr. Tageszeitung »Kurier«, aber auch für den ORF-Hörfunk, u.a. Zusammenarbeit mit Konrad Holzer bei der Regie für das Hörspiel »Das schweigsame Paar« (1991) nach Michel Tournier; s. Eintrag ›Anita Pollak‹
PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftFilm/Fernsehen/Radio
Gustav Ucicky (1899–1961), Sohn von Gustav Klimt und seinem zeitweiligen Modell Maria Učická, österreichischer Kameramann und Regisseur, der als »routinierter Handwerker […] die Qualität seiner Arbeiten über alle Zäsuren und Systembrüche hinweg an die Anforderungen seiner Auftraggeber«anpasste. (Brecht/Loacker/Steiner 2014, 8) In der NS-Zeit führte er bei insgesamt 16 Filmen Regie (vgl. Klee 2009, 561f.), darunter viele eindeutige Propagandafilme – berüchtigt ist der nationalsozialistische Hetzfilm »Heimkehr« (1941) mit Paula Wesselyin der Titelrolle. Nach 1945 drehte er vornehmlich Heimatfilme, beginnend mit »Singende Engel « (1947), einem Film über die Wiener Sängerknaben.
Helmut Berger (* 1944), österr. Schauspieler, spielt in Viscontis Die Verdammten die Figur des Martin von Essenbeck, des am Schluss einzigen Überlebenden der Familie; Berger arbeitete seit Mitte der 1960er Jahre bis zu Viscontis Tod 1976 mit den Regisseur zusammen, am bekanntesten wurde seine Titelrolle in Ludwig II. (1972).
»Die Verdammten« (I/D 1969, orig. »La Caduta degli Dei«, R: Luchino Visconti); s. Eintrag ›der Film von Visconti‹
»Chucky, die Mörderpuppe«: US-amerikanischer Horrorfilm (»Child’s Play«, 1988, R: Tom Holland)
»West 3«: Das Fernsehprogramm des in Köln beheimateten Westdeutschen Rundfunks hieß 1965–1988 »Westdeutsches Fernsehen«, 1988–1994 »West 3«, seit 1994 heißt es »WDR Fernsehen«. »Kai live«: Die von Kai Böcking (* 1964) moderierte Talkshow schrieb sich »Kai life« (was vielleicht betonen sollte, dass hier Themen »aus dem Leben« gegriffen wurden), Böcking war 1988–1990 mit seiner Musikshow »Formel Eins« eines der bekanntesten TV-Gesichter der Jugendkultur. »Kai life« wurde vor einem jugendlichen Studiopublikum aufgenommen, drei bis vier Studiogäste unterhielten sich über zeitgeistige Themen aus Film, Musik und Unterhaltung, es gab eine Musikeinlage (vgl. Gorgs 2019).
Helmut Berger (* 1944), österr. Schauspieler, der auch in Viscontis »Die Verdammten« mitspielt; s. Eintrag ›Helmut Berger‹
Anspielung auf die »Schwarzwaldklinik«, eine ab 1984 vom ZDF produzierte TV-Serie, die sich inhaltlich an Arztromane anlehnt
Hans-Joachim Kulenkampff (1921–1998), deutscher TV-Moderator und Schauspieler, 1964–1969 moderierte er die erfolgreiche Show »Einer wird gewinnen«, danach verschiedene Formate mit unterschiedlichem Erfolg (s. Eintrag ›Hans-Joachim Kulenkampff‹)
Anspielung auf den Titel des Spielfilms »Dieses obskure Objekt der Begierde« (»Cet obscur objet du désir«, Frankreich 1977) von Luis Buñuel
Anspielung auf die Figur des Ermittlers Harry Klein, Partner von Inspektor Derrick in der deutschen Fernsehkrimiserie »Derrick« (dargestellt von Horst Tappert, Klein von Fritz Wepper); die Serie lief von 1974 bis 1998 im ZDF.
Bernhard Minetti (1905–1998), deutscher Schauspieler, in den 1970er Jahren Protagonist mehrerer Uraufführungen von Stücken Thomas Bernhards, unter anderem als Titelrolle in dem Stück »Minetti« (1976). Kofler thematisiert Minettis Rolle in Leni Riefenstahls Film »Tiefland« in der Prosa »TIEFLAND, Obsession« (2010)».« s. Eintrag ›Bernhard Minetti‹
PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate
»Stahlnetz« war eine 1958–1968 ausgestrahlte, erfolgreiche Reihe deutscher Kriminalfilm-Produktionen des NDR, zum Teil auf wahren Begebenheiten beruhend. Sie gilt als Vorläufer der Reihe »Tatort«.
Hugo Portisch (* 1927), österr. Journalist, ab 1954 bei der Tageszeitung »Kurier«, 1958 Chefredakteur ebendort, ab 1967 Tätigkeit beim ORF. Portisch wurde später bekannt durch seine Fernsehserien »Österreich I«(1989) und »Österreich II« (1991–1995), in denen er die Geschichte der Ersten und der Zweiten Republik anschaulich vermittelte.
PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftFilm/Fernsehen/Radio
1939 wurden Teile der »SS-Verfügungstruppe« und Teile der »SS-Totenkopfverbände« zur »SS-Verfügungsdivision« zusammengelegt, 1941 beim Angriff auf die Sowjetunion in die SS-Panzerdivision »Reich« umorganisiert, 1942 in »Das Reich« umbenannt. An all ihren Einsatzorten, in den besetzten Ostgebieten oder in Frankreich, war die SS-Division an Kriegsverbrechen beteiligt. Im Juni 1944 zog die SS-Panzerdivision »Eine«»Blutspur durch Frankreich«, wie der französische Autor und Regisseur Michaël Prazan seine TV-Dokumentation (2015) über den Kriegsterrorismus der Einheit nannte – besonders die Massenexekutionen von Tulle und Oradour-sur-Glane sind ins kollektive Gedächtnis Frankreichs eingeschrieben (online: www.youtube.com/watch?v=-8CJocIyUho).
»Schrei aus Stein«: Untertitel eines Bergfilms (1991) von Werner Herzog über die Besteigung des Cerro Torre in Patagonien; »Antwortloser Fels«: Zitat aus einer Prosa des »Häfenpoeten« Jack Unterweger (1950–1994), die Kofler gemeinsam mit Antonio Fian im Hörspiel Lombroso in Leibnitz oder Der afrikanische Bruder mehrmals zitiert ( Unterweger 1990, 45), s. Eintrag ›Antwortloser Fels‹
PersonSchauspielerIn/RegisseurInVerbrecherInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Hermann Löns(1866–1914), deutscher Heimatdichter und Journalist, seine Geschichten und Lieder erfreuten sich bereits zu Lebzeiten unter Naturschützern und Wandervögeln großer Beliebtheit, zudem wurde er in der Jägerschaft viel rezipiert. Löns gilt als »Heidedichter« und Vorreiter der Umweltschutzbewegung, seine Texte sind aber auch »voll archaischer Blut-und-Boden-Romantik« (Ehlert 2018), sodass er von den Nationalsozialisten leicht instrumentalisiert werden konnte. Seine Popularität zog sich bis in die Nachkriegszeit, im deutschen Heimatfilm finden sich Adaptionen seiner Werke (u.a. »Rot ist die Liebe«, 1956). In seiner engeren Heimat, der norddeutschen Heide, wird sein Andenken bis heute gepflegt.
»Sind Sie John Wayne oder bin ich das« (orig.: »Is that you, John Wayne? Is this me?«), ist ein Zitat aus dem brit.-amerikan. Film »Full Metal Jacket« (1987; R: Stanley Kubrick). Der Hauptprotagonist spricht den Satz mehrmals und spielt damit auf die mehrfach von Wayne in Filmen zum Zweiten Weltkrieg verkörperte Rolle des patriotischen Kriegshelden an.
Marokkanische Küstenstadt, wichtiger Transitort für Flüchtlinge aus Europa während des Zweiten Weltkriegs. »Casablanca« ist auch der Titel eines Filmklassikers mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman in den Hauptrollen (USA 1942, Regie: Michael Curtiz), der im Flüchtlingsmilieu spielt
TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Hans-Jürgen Syberberg(* 1935), Regisseur, Vertreter des Neuen Deutschen Films; bekannt wurde sein Interview mit Winifred Wagner, einer engen Vertrauten Hitlers, die bekannte: Käme Hitler heute zur Tür herein, »ich wäre genauso froh und glücklich, ihn hier zu sehen und zu haben, wie immer«(o.A./dpa 2015). Syberbergs Darstellung des Nationalsozialismus ist seit seinem Film Hitler, ein Film aus Deutschland(1977), in dem auch André Hellermitspielt, umstritten, sie fand, etwa in Susan Sontag(Sontag 1980), auch Befürworter.
PersonSchauspielerIn/RegisseurInNationalsozialistInAutorIn/JournalistInPhilosophInMedienFilm/Fernsehen/Radio
»Du holde Kunst«: erstmals am 14. 10. 1945 vom Sender Rot-Weiss-Rot in Salzburg ausgestrahlte Sendung, die sich vornahm, die »schönsten und edelsten Werke der Dichtkunst und des Musikschatzes aller Nationen« zu bringen (Hackl 2020, 209); ab 1955 vom ORF übernommen, wird die Sendung bis heute produziert und ist damit die längste kontinuierliche Sendung des ORF.
Möglicherweise eine Anspielung auf den ersten Vers der polnischen Nationalhymne »Mazurek Dąbrowskiego«, 1797 von Józef Wybicki gedichtet (»Noch ist Polen nicht verloren«). Ernst Lubitschs Film »Sein oder Nichtsein« (1942), auf den Kofler in »Hotel Mordschein« (s. S. II/458) rekurriert, fußt auf dem Theaterstück »Noch ist Polen nicht verloren« des ungarischen Dramatikers Melchior Lengyel (1880–1974).
PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate
Lilian Harvey (1906–1968), britisch-deutsche Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin, die durch Musikfilme wie »Die Drei von der Tankstelle« (1930) und »Der Kongreß tanzt« (1931) in den 1930er Jahren in Deutschland bekannt wurde.
»Der Herr Karl« (1961): knapp einstündiger Monolog von Helmut Qualtinger und Carl Merz, wurde zuerst mit Qualtinger in der Hauptrolle verfilmt und 1961 im ORF gesendet, anschließend auf zahlreichen Bühnen aufgeführt.
PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Anspielung auf die Eingangssequenz des Films »Hiroshima mon amour« (Frankreich/Japan 1959, R: Alain Resnais, B: Marguerite Duras), in welcher die Stimme des japanischen Protagonisten aus dem Off sagt: »Nichts hast du gesehen in Hiroshima. Nichts.« Worauf die Stimme der französischen Schauspielerin antwortet: »Ich habe alles gesehen. Alles.«
Pezi: Figur des Wiener Urania-Puppentheaters, kreiert von Hans und Marianne Kraus Anfang der 1950er Jahre, ab 1957 wurde »Kasperl & Pezi« im ORF-Fernsehen ausgestrahlt, später dann als »Betthupferl«-Serie; die Bärenfamilie Petz bestand aus Großvater, Vater und Mutter Petz sowie Pezi; heute tritt Pezi als Begleiter von Kasperl im Urania-Puppentheater auf (vgl. https://kasperlundpezi.at).
»Adieu, mein kleiner Gardeoffizier«, Lied von Robert Stolz, Text von Walter Reisch, erstmals 1930 von Liane Haid gesungen, u.a. im Film »Das Lied ist aus« (1930)
Im »Prater blüh’n wieder die Bäume« (1958), österr. Liebesfilm von Hans Wolff, basierend auf dem Bühnenstück »Die Sachertorte« von Siegfried Geyer und Rudolf Österreicher.
Kofler bezieht sich hier wahrscheinlich auf eine Rezension des Buches »Vom Unglück und Glück der Kunst in Deutschland nach dem letzten Kriege« (1990) von Hans-Jürgen Syberberg (* 1935), in der Helmut Karasek kritisiert, dass ein Buch, das Hitler relativiere, überhaupt einen Verleger und in Günther Nenning und André Heller zwei (positive) Rezensenten gefunden habe: »Syberberg, ein ›engagierter Antifaschist‹? Bestenfalls ein ewiger Hitler-Junge, der sich idealistisch einen netten, sauberen Faschismus wünscht – umweltfreundlich, heimatverbunden und mit einem anständigen, weil prinzipientreuen Antisemitismus« (Karasek 1990, 245). Syberbergs Darstellung des Nationalsozialismus ist seit seinem Film »Hitler, ein Film aus Deutschland« (1977), in dem auch André Heller mitspielt, umstritten, sie fand, etwa in Susan Sontag(Sontag 1980), auch Befürworter.
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»Conan der Barbar«: US-amerikanischer Film (1982, »Conan the Barbarian«); »Terminator«: US-amerikanischer Film (1984); beide mit Arnold Schwarzeneggerin der Titelrolle s. Eintrag ›Conan der Barbar‹
»Predator«: US-amerikanischer Film (1987) mit Arnold Schwarzenegger in der Titelrolle
Vermutlich Anspielung auf Alfred Hitchcocks Film »North by Northwest« (1959, dt. »Der unsichtbare Dritte«), in dem der Regisseur das Thema der verlorenen Identität variiert, wobei die Verwechslung mit einer fiktiven Person zusätzlich für Irritationen sorgt.
Anspielung auf den vom neuseeländischen Psychiater John Macdonald (1920–2007) in den 1960er Jahren behaupteten Zusammenhang von seriellen Straftaten des Erwachsenen mit bestimmten Angewohnheiten in der Kindheit: Bettnässen, Feuerlegen und Tierquälerei (die Onanie kommt dabei nicht vor). Die »Macdonald Triade« galt in der wissenschaftlichen Psychologie nie als seriöses Erklärungsmodell. Dieser kriminologische Mythos dürfte über den US-amerikanischen Krimiautor Andrew Vachss (* 1942) auf Kofler/Fian gekommen sein. In seinem Krimi »Kata« (1988; orig. »Flood«, 1985) liest der Ich-Erzähler ein psychiatrisches Gutachten über einen Straftäter: »Verdacht auf Enuresis, Zündeln, Grausamkeit gegenüber Kleintieren, die klassische Trias« (Vachss 1988, 290f.).
»Hiroshima, mon amour«(1959): Filmdrama von Alain Resnais
Die für die Krimiserie »Tatort«»«verantwortliche Redaktion im Österreichischen Rundfunk startete zu Beginn der 1980er Jahre den Versuch, österreichische Schriftsteller an der Konzeption und Drehbuchgestaltung von »Tatort-«Folgen zu beteiligen. Umgesetzt wurden schließlich nur Drehbücher von Ernst Hinterberger und Alfred Paul Schmidt. Ernst Petz, dem zuständigen Redakteur, gelang es nicht, Werner Kofler zu einer Beteiligung zu überreden. (Petz 2015) Das Ansinnen des ORF floss aber in ein Hörspiel Koflers ein: »Treatment oder (Wie) ein Tatort entsteht. Mein Name ist Schmidt. Ich komme wegen der Miete. Ein Hörspiel 1985. « (11/W29) Das Hörspiel wurde nicht produziert. Der Name Schmidt könnte auch auf Koflersdamaligen Lektor im Rowohlt-Verlag, Delf Schmidt, verweisen.
»Die Stunde des Wolfs«(1968), Filmdrama von Ingmar Bergman (mit Max von Sydowund Liv Ullmann), arbeitet mit Elementen des surrealen Films und des Horrorfilms und liefert das Psychogramm eines Künstlers, der sich mit seiner Frau auf eine Insel zurückgezogen hat, wo er von Visionen und Bildern aus seiner Vergangenheit heimgesucht wird.
»Hitlerjunge Quex«(1933): Spielfilm von Hans Steinhoff (nach der gleichnamigen Romanvorlage von Karl Aloys Schenzinger). Liedtexte: Baldur von Schirach. Der nationalsozialistische Propagandafilm bezieht sich auf die Biographie des erstochenen Hitlerjungen Herbert Norkus. »Einer der wenigen Filme im ›Dritten Reich‹, die sich deutlich sichtbar politisch engagierten, in denen die Partei und ihre Organisationen in Erscheinung traten«(Krusche 1993, 258f).
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Leni Riefenstahl (1902–2003), deutsche Filmschauspielerin und -regisseurin, startete ihre Filmkarriere als Schauspielerin in den Bergfilmen Arnold Fancks. Ihr Regiedebüt »Das blaue Licht« (1932), in dem sie auch die Hauptrolle übernahm, begeisterte die NS-Führung. 1933–1935 schuf sie Propagandafilme, »heroische Reportagefilme«, 1936 filmte sie die Olympischen Spiele in Berlin (»Olympia«). Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte sie sich, abgesehen von der Fertigstellung des Films »Tiefland«, auf die Fotographie. s. Eintrag ›Frau Riefenstahl‹
Verweis auf Ernst Lubitschs Film »Sein oder Nichtsein« (»To be or not to be«, USA 1942); darin probt das Theater in Warschau 1939 ein Anti-Nazi-Stück, das abgesetzt werden muss. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen spielen die Schauspieler in den Kostümen des Stücks und führen in Rollen der deutschen Besatzer die Gestapo in die Irre. (vgl. Krusche 1993, 565)
Zitat aus dem Film »Sein oder Nichtsein«
Michael Janisch (1927–2004), Schauspieler, bis 1987 am Burgtheater, ab 1984 spielte er in der TV-Serie »Tatort« in Ermittlerrollen (s. Eintrag ›Schauspieler Jaggberg‹)
Hans Holt (1909–2001), österreichischer Schauspieler, spielte in den Verfilmungen der Lebenserinnerungen von Maria Augusta Trapp die Rolle des Baron Trapp (»Die Trapp-Familie«, 1956; »Die Trapp-Familie in Amerika«, 1958).
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Klaus Kinski (1926–1991), deutscher Schauspieler, der v. a. durch die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Werner Herzog (u. a. »Aguirre, der Zorn Gottes«, 1972, »Nosferatu – Phantom der Nacht«, 1979 und »Fitzcarraldo«, 1981) internationale künstlerische Anerkennung erzielte (s. Eintrag ›Kinsky‹)
Bezug zur TV-Serie »Der Leihopa« (ORF, 1985–1989), u.a. mit Hans Holt
Werner Herzog (* 1942), deutscher Filmregisseur und Produzent; 1982 Preis für die beste Regie in Cannes für »Fitzcarraldo« (1981) (s. Eintrag »Eines Tages kamen der Herzog und sein schrecklicher Burgvogt in den Wald geritten«)
Adam Carrington: Figur aus der TV-Serie »Dynasty« (dt. »Der Denver-Clan«, 1981–1989) s. Eintrag ›Wie war ich entsetzt‹
»Das Gespenst« (1982): Film von Herbert Achternbusch (* 1938 als Herbert Schild), in dem Jesus in der Gegenwart auf die Erde zurückkehrt; der Film wurde als blasphemisch beurteilt (vgl. Eilmansberger 1987, 36) und in Österreich 1984 nach § 33 Mediengesetz eingezogen (s. Eintrag ›die Freiheit der Kunst ist DAS GESPENST‹).
»Axel Munthe – Der Arzt von San Michele« (1962): deutsch-ital.-franz. Spielfilm, basierend auf Munthes autobiografischem Roman »The Story of San Michele« (1929) mit O.W. Fischer in der Hauptrolle
s. Eintrag ›Sein oder Nichtsein!‹
Docteur Morgentodt heißt ein Arzt im Film »La belle captive« (Frankreich 1983, Regie: Alain Robbe-Grillet). Dieser basiert auf dem gleichnamigen Roman ( 1975, dt. 1984) von Alain Robbe-Grillet mit/nach Bildern von René Magritte. Im Roman bleibt der Arzt namenlos.
Deutsche Version des Liedes »Ta pedia tou Pirea« (»Die Kinder von Piräus«) des griechischen Komponisten Manos Hadjidakis. Das Lied wurde durch den Film »Never on Sunday« (»Sonntags ... nie! «1960) von Jules Dassin berühmt und erhielt einen Oscar. Im Film singt die Hauptdarstellerin Melina Mercouri das Lied. Die deutsche Version, die parallel zum Kinostart des Films 1960 ein Nummer-eins-Hit wurde (Text: Josefine Busch), sang Lale Andersen. Weitere erfolgreiche Coverversionen gab es von Caterina Valente und Nana Mouskouri.
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s. Eintrag ›Sein oder Nichtsein!‹
Michelangelo Antonioni (1912–2007), italienischer Filmregisseur, u.a. »Blow Up« (1966) und »Zabriskie Point« (1970), letzterer enthält eine filmtechnisch auffällige Sequenz, die die Explosion einer Villa in Zeitlupe und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zeigt.
Deutsche TV-Serie der 1980er Jahre
Edgar Wallace (1875–1932), englischer Schriftsteller, der vor allem durch seine (über 100) Kriminalromane berühmt wurde. Die erste Verfilmung eines seiner Romane gestaltete er als Drehbuchautor und Regisseur selber (»The Squeaker« 1930).
Möglicherweise Bezug zum letzten Satz des Italowesterns »Spiel mir das Lied vom Tod« (1968, Regie: Sergio Leone): »irgendeiner wartet immer«
Anspielung auf Krista Fleischmann (* 1942), Kulturjournalistin beim ORF, die beiden Interviewfilme mit Thomas Bernhard in Spanien (»Monologe auf Mallorca«, 1981; »Die Ursache bin ich selbst«, 1986) sind ihre bekanntesten Veröffentlichungen.
Verweis auf den Film »Sein oder Nichtsein« von Lubitsch, s. S. II/XXX
Ikonischer österr. Heimatfilm (1947) von Hans Wolff mit den Publikumslieblingen Paul Hörbiger und Hans Moser, das Lied »Mariandl« wurde zu einem Evergreen. Dieser »berühmteste und finanziell erfolgreichste Film der ersten Nachkriegsjahre in Österreich kreierte einen neuen Stil im Heimat-Film«, besonders durch die »hohe Durchdringung mit Musikalität: das ›Mariandl‹-Motiv, das immer an den entscheidenden Stellen erklingt, dominiert das Geschehen« (Steiner 1987, 69).
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Österr. Spielfilm (1956), Regie: Josef von Báky. Dem Drehbuch liegt das gleichnamige Theaterstück Gerhart Hauptmanns zugrunde.
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Nadja Tiller (* 1929), österr. Schauspielerin, 1949 Wahl zur »Miss Austria« , im selben Jahr Filmdebüt. Sie spielt in »Fuhrmann Henschel« die Rolle der Magd Hanne.
Hinter der Figur des »Undergroundfilmers« Fallenbigl steht der Avantgarderegisseur Ernst Schmidt Jr. (1938–1988). In einer Sequenz in Schmidts »Wienfilm 1896–1976« (1977) taucht kurz Werner Kofler in personam auf – zu Beginn einer Passage, die die im Buch beschriebenen Außenaufnahmen von »Steinhof« zeigt und O-Ton-Ausschnitte aus einem Interview mit einer Frau bringt, die über Erfahrungen mit der Psychiatrie auf der Baumgartner Höhe verfügt.
Protagonist in Alfred Hitchcocks Film »Rear Window « (1954)
Wahrscheinliche gemeint: Eduard Zimmermann (1929–2009), 1967–1997 Moderator (»Wohnzimmerfahnder«, Graff 2009) der Fernsehsendung »Aktenzeichen XY … ungelöst«, s. Eintrag ›Eduard Zimmermann‹
Anspielung auf den Film »Herz aus Glas« (BRD 1976) von Werner Herzog (Regie und Produktion; Drehbuch gem. mit Herbert Achternbusch), der im 19. Jahrhundert in einem bayrischen Dorf spielt, wo in einer Glashütte das wertvolle »Rubinglas« gefertigt wird. Mit dem Tod des Glasbläsermeisters verliert die Firma das Geheimnis zur Herstellung des Rubinglases. Der Hüttenbesitzer engagiert den Hellseher Hias (basierend auf der Figur des »Mühlhiasl«, s. Eintrag ›Hias‹), um das Produktionsverfahren aus dem Reich der Toten zurückzuholen. Doch Hias empfängt apokalyptische Visionen – er prophezeit die Schrecken im Europa des 20. Jahrhunderts.
Anspielung auf Werner Herzog (* 1942), deutscher Filmregisseur und Produzent mit internationalem Erfolg; 1982 Preis für die beste Regie in Cannes für »Fitzcarraldo« (s. Eintrag ›blonder Hunne‹). Die Figur des Burgvogts kommt im Film »Herz aus Glas« nicht vor.
Kofler paraphrasiert hier Handlungselemente des Films »Herz aus Glas«.
»Italo-Western« (I/USA 1968, »C’era una volta il West«), der in den Siebzigern zu einem populären »Kultfilm« wurde; inszeniert von Sergio Leone mit den Filmstars Henry Fonda, Claudia Cardinale und Charles Bronson
Während der Dreharbeiten zu »Herz aus Glas« waren laut Werner Herzog (Audio-Kommentar zur DVD) fast alle beteiligten Schauspieler unter Hypnose. Herzog wollte damit dem Film eine metaphysische, entrückte Atmosphäre verleihen. Viele der mysteriösen Dialoge des Films wurden demnach von den Schauspielern unter Hypnose improvisiert.
Anspielung auf den Film »Fitzcarraldo« (BRD 1981, Regie: Werner Herzog) und dessen blondhaarigen Hauptdarsteller Klaus Kinski als Exzentriker Brian Sweeney Fitzgerald (»Fitzcarraldo«). Dieser will unter abenteuerlichen Bedingungen im südamerikanischen Urwald ein Opernhaus bauen.
Otto Retzer (* 1945), österr. Schauspieler und Regisseur, bekannt wurde er durch seinen Auftritt in der Fernsehserie »Ein Schloß am Wörthersee« (1990–1992).
»Cobra Verde« (»grüne Cobra«, BRD 1987) war die letzte gemeinsame Produktion von Werner Herzog und Klaus Kinski.
Kurt Jaggberg (1922–1999), Michael Janisch (1927–2004), Miguel Herz-Kestranek (* 1948), österreichische Schauspieler, die häufig für das Fernsehen arbeite(te)n, alle drei verkörperten Ermittler der TV-Serie »Tatort«: Jaggberg und Janisch zwischen 1984 und 1986 die Figuren Hirth und Fichtl, Herz-Kestranek den Kommissar Ullmann (1986).
Anspielung auf Werner Herzogs Bearbeitung des Dracula-Stoffes mit Klaus Kinksi als Nosferatu in »Nosferatu – Phantom der Nacht« (BRD 1979).
Namen der österreichischen Ermittler der TV-Serie »Tatort« in den Jahren 1984–1986: Oberinspektor Hirth (dargestellt von Kurt Jaggberg ) Inspektor Fichtl (Michael Janisch), Inspektor Schulz (Heinz Zuber)
Werner Herzog drehte mit Kinski den Film »Wo die grünen Ameisen träumen« (BRD 1984).
Leo Frank (Geburtsname: Leo Maier, 1925–2004), bis 1948 Gendarm in Braunau (Oberösterreich), danach Staatspolizist in Linz, beobachtete 1961 als offizieller Berichterstatter den Eichmann-Prozess. 1967 wurde er in seiner erneut aufgenommenen Tätigkeit als Kriminalbeamter in Linz in eine Informationsaffäre um den Voest-Konzern verwickelt. Strafversetzung nach Wien, schließlich nach Zypern, wo er begann, unter dem Namen Leo Frank seine ersten Kriminalromane zu schreiben. Ab 1974 leitete er verschiedene Referate in Linz. Bekannt wurde er v.a. durch seine Radio-Serie »Alles klar, Herr Kommissar« und Drehbuchvorlagen für die TV-Serie »Tatort«.
In eine vom ORF produzierten Folge der TV-Serie »Tatort«mit dem Titel »Alleingang« (Ausstrahlung 1986) baute der Drehbuchautor Ernst Hinterberger die Figur des »Zuhälterkönigs« Jellinekein. Dieser will groß ins Waffengeschäft einsteigen, einer seiner Leibwächter versucht dabei einen »Alleingang«. Dabei kommt es zu drei Mordfällen, eines der Opfer ist eine alte Bekannte des ermittelnden Inspektors Fichtl.
Ernst Hinterberger (1931–2012), Schriftsteller und Drehbuchautor, ging bis zu seiner Pensionierung 1991 verschiedenen Lohnarbeiten nach (Bücherei-Angestellter, Expedient). Seine Herkunft aus dem Arbeitermilieu war die zentrale Quelle für sein Schreiben. Er wohnte bis zu seinem Tod in einer kleinen Gemeindebauwohnung (die Wohnanlage am Wiener Margaretengürtel wurde 2013 nach ihm benannt). Seinen größten Erfolg hatte er mit den Drehbüchern für die Fernsehserie »Ein echter Wiener geht nicht unter« (produziert vom ORF 1975–79).
Hermann Faltis, Schauspieler, u.a. in den Filmen »Die Wette« (1969, H.C.-Artmann-Übersetzung von Alfred de Musset), »Der unwiderstehliche Don Diego« (1970, R: Georg Madejy, H.C.-Artmann-Übersetzung von Augustín Moreto), »Die Reise des Herrn Perrichon« (1972, H.C.-Artmann-Übersetzung von Eugène Labiche) und in der ARD-Sendereihe »Denkste« (1981).
»Das Gespenst« (1982): Film von Herbert Achternbusch, in dem Jesus in der Gegenwart auf die Erde zurückkehrt. Nachdem der Film in Deutschland in die Kinos gekommen war und Anzeigen zu keiner gerichtlichen Beschlagnahme geführt hatten, agitierten in Österreich 1983 Privatpersonen gegen den Film und erreichten eine Beschlagnahme. Die weiteren gerichtlichen Instanzen änderten diesen ersten Beschluss nicht mehr ab und konzedierten dem Film – unter Bezug auf den »religiös normal empfindliche[n] Durchschnittsmensch« (zit. n. Eilmansberger 1987, 36) – Blasphemie. 1984 wurde der Film nach § 33 Mediengesetz (»Einziehung«) eingezogen.
PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioEreignis
»Jud Süß« (1940): nationalsozialistischer Propagandafilm um die historische Figur des jüdischen württembergischen Finanzbeamten Joseph Süß Oppenheimer, der als ruchloser Karrierist und Vergewaltiger dargestellt wird, der Film wurde von Goebbels 1939 in Auftrag gegeben (vgl. Koch 2011, 102). Lion Feuchtwanger behandelte den Stoff in seinem Roman »Jud Süß« (1925), die erste literarische Bearbeitung war die gleichnamige Novelle (1827) von Wilhelm Hauff, in der Oppenheimer gar nicht im Mittelpunkt steht und er nur durch »wenige antisemitische Klischees« beschrieben werde: »Geldgier, Gewissenlosigkeit, Hinterlist, Arroganz, Lüsternheit« (Mojem 2004, 152).
PersonSchauspielerIn/RegisseurInNationalsozialistInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate
Der österr. Schauspieler Marian (1902–1946, eigentl. Haschowetz), der die Titelrolle in »Jud Süß« innehatte, hatte sich nach seinem Vater, einem Opernsänger, benannt. Die Karriere des Autodidakten ging mit der NS-Herrschaft einher, 1938 kam er ans Deutsche Theater in Berlin. Marian versuchte die Rolle des Jüd Süß abzulehnen, war sich ihrer Exponiertheit bewusst und gab dann klein bei (vgl. Knilli 2000, 17).
Harlan (1899–1964) arbeitete bis 1933 erfolgreich als Schauspieler, zuletzt an der Seite Gustav Gründgens ’ am Preußischen Staatstheater Berlin. 1934 erfüllte er sich seinen Traum und führte erstmals Regie; er hatte mit Volkskomödien Erfolg, 1935 folgte die erste Filmregie, mit »Der Herrscher« (1937) wurde er zum erfolgreichsten Regisseur des »Dritten Reichs«. Er war einerseits »Werkzeug der NS-Kriegs- und Durchhaltepropaganda«, setzte sich andererseits für Verfolgte ein (Buchloh 2010, 173).
(Sir) Galahad: Ritter der Tafelrunde in der Artussage. Kid Gallahad: Bezieht sich auf den Boxerfilm »Kid Galahad« (1937), in dem unter der Regie von Michael CurtizEdward G. Robinson, Bette Davis und Humphrey Bogart die Hauptrollen spielen. Der Film erfuhr 1962 als Musical mit Elvis Presley (dt. Titel: »Kid Galahad Harte Fäuste, heiße Liebe«) ein Remake.
PersonSchauspielerIn/RegisseurInMusikerInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Adebar: Seit den 1950er Jahren wichtig als Aufführungsort von Jazz (Annagasse 3, Wien-Innere Stadt), Treffpunkt aber auch der Avantgarde aus Architekten, Malern und Schriftstellern; der Avantgardefilmer Peter Kubelka drehte 1957 den Kurzfilm »Adebar«.
TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Anspielung auf die Kinder-Fernsehserie »Meister Eder und sein Pumuckl« (BRD 1978–1981, 1984–1987).
Namen von Protagonisten aus der US-amerikanischen TV-Serie »Der Denver-Clan« (Originaltitel »Dynasty«, 1981–1989; ab 1983 Ausstrahlung im österreichischen und deutschen Fernsehen): Adam Carrington, der verlorene Sohn, Öl-Magnat Blake Carrington und Krystle (bei Kofler: Krystina) Jennings, seine ehemalige Sekretärin
Kofler bezieht sich hier auf »Kohlhiesels Töchter«, ein Stoff, der mehrmals verfilmt wurde und auf einen Bauernschwank zurückgeht. Ernst Lubitsch verfilmte 1920 als Erster die Geschichte des Dorfwirts Mathias Kohlhiesel, der seine beiden Töchter verheiraten will; 1930 kam es unter dem Regisseur Hans Behrendt zu einem Tonfilm-Remake. »Kohlhiesels Töchter« (1962) unter der Regie von Axel von Ambesser, mit Liselotte Pulver und Dietmar Schönherr in den Hauptrollen, war die bekannteste filmische Umsetzung.
Seit 1945 bestehende Informationssendung des Schweizer Radios
Vinzenz Ludwig Ostry (1897–1977), österr. Journalist. Neben seiner Tätigkeit für verschiedene Tageszeitungen bzw. die »Austria Presse Agentur« hatte er eine beliebte samstägliche Radiokolumne, in der er das Weltgeschehen kommentierte (»Man steht am Fenster«).
»Fahrstuhl zum Schafott« (1958): franz. Spielfilm (»Ascenseur pour l’échafaud«, R: Louis Malle, D: Jeanne Moreau, Lino Ventura)
»Fenster zum Hof« (1954): US-amerikanischer Spielfilm (»Rear Window«, R: Alfred Hitchcock ; D: Grace Kelly, James Stewart)
»Liebesgrüße aus der Lederhose« (1973): deutscher Erotikfilm (R: Franz Antel)
Anspielung auf die ORF-Fernsehserie »Mütter« (ab 1982), in der die Journalistin Hermi Löbl mit Müttern und ihren Kindern sprach, überwiegend bekannten Persönlichkeiten aus dem Kulturbetrieb, etwa aus prominenten Schauspielerfamilien (Schell, Hörbiger, Sochor/Manker). Ein Teil der Gespräche wurde in Buchform veröffentlicht – etwa jenes mit André Heller (s. Eintrag ›André Heller‹) und seiner Mutter, das im Frühjahr 1988 stattfand und auf das sich Kofler in der folgenden Passage mehrfach bezieht. (vgl. Löbl 1990)
»Planet der Affen« (1968): US-amerikanischer Science-Fiction-Film (»Planet of the Apes«, R: Franklin J. Schaffner, D: Charlton Heston)
Guido Baumann (1926–1992), Schweizer Journalist, populärer Mitwirkender am Fernsehquiz »Was bin ich?« (s. Eintrag ›Robert Lembke‹) sowie Moderator der Unterhaltungssendung »Sag die Wahrheit« (1959–1971; vgl. Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 19«, 16. 9. 1976, 17)
PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio
David Carradine (1936–2009), US-amerikanischer Schauspieler, in den 1970ern bekannt durch die Mitwirkung an der TV-Serie »Kung Fu« – dort avancierte er »im wahrsten Sinne des Wortes mit einem TV-Schlag zum Publikumsheld« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 24« , 17. 9. 1976, 13).
»Die amerikanische Nacht« (1973): Kinofilm des französischen Regisseurs Francois Truffaut, der ein spezielles technisches Verfahren – einen Filtertrick (nach dem Film »Amerikanische Nacht« oder »Day-for-Night« genannt) – anwendet, um dem Zuschauer zu suggerieren, es sei Nacht, obwohl die jeweilige Szene am Tag gedreht wurde.
Rudi Carell (1934–2006, eigentl. Rudolf Kesselaar), holländischer TV-Moderator und Schauspieler, 1974–1979 moderierte er die beliebte Show »Am laufenden Band« (vgl. Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 53« , 25. 9. 1976, 13).
Heinz Conrads (1913–1986), österr. Schauspieler und Sänger, mit seiner Sendung »Guten Abend«»am Samstag«wurde er zu einer Institution im österr. Fernsehen. 1976, zum Zeitpunkt der Abstimmung zum »Hans-Moser -Fernsehpreis«, war er bereits seit 20 Jahren beim Fernsehen (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 77«, 1. 10. 1976, 19).
Fritz Eckhardt (1907–1995), österr. Schauspieler, populär durch Auftritte in TV-Serien wie »Hallo – Hotel Sacher … Portier!« (1973/74) oder als Inspektor Marek im »Tatort « (1971–1987). »Fast alles, was er auf dem Bildschirm spielte, hat Fritz Eckhardt sich selbst auf den Leib geschrieben« (Kronen-Zeitung, 12. 9. 1976, 32).
Peter Frankenfeld (1913–1979), deutscher Schauspieler, Schöpfer der erste Spielshow im deutschen Fernsehen (»1:0 für Sie« , 1954/55). »Der erfolgreichste Witzeerzähler im TV feierte mit 61 Jahren das größte Comeback in unserer Fernsehgeschichte. ›Musik ist Trumpf‹ erreichte schon beim erstenmal [sic] Einschaltzahlen, die niemand für möglich gehalten hätte« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 26«, 18. 9. 1976, 9).
André Heller (* 1947), österr. Sänger, Liedermacher, Künstler, Autor, Kulturmanager; in den 1970er Jahren vor allem als Sänger und Liedermacher tätig, als 25-Jähriger gestaltete er im Fernsehen seinen eigenen Nachruf (»Wer war André Heller?«, 1972). In den 1980er Jahren machte er mit Großevents wie dem »Theater des Feuers« (1983), dem »Sturz durch Träume«, einem »Feuerspektakel« vor 650.000 zahlenden Zuschauern (1984), oder den Heißluftballon-Skulpturen »Himmelszeichen« (1986) von sich reden. Nicht zuletzt durch diese Inszenierungen wurde er zu einer zentralen Figur der Kofler’schen Satire (s. u.a. Eintrag ›ihres Sohnes Franz‹, Eintrag ›Body and Soul‹ oder Eintrag ›lasset‹). In die »Auswahl« aus der Kandidatenliste der »Kronen-Zeitung« montiert Kofler auch Namen hinein, die, wie Heller, nicht nominiert waren.
PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioZeitung/Zeitschrift
Otto König (1914–1992), österr. Verhaltensforscher, im ORF hatte er von 1956–1992 ein Sendungsformat für seine Ausführungen (u.a. unter dem Titel »Rendezvous mit Tieren«; vgl. Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 39«, 21. 9. 1976, 17).
Hans-Joachim Kulenkampff (1921–1998), deutscher TV-Moderator und Schauspieler, 1964–1969 moderierte er die erfolgreiche Show »Einer wird gewinnen« , danach verschiedene Formate mit unterschiedlichem Erfolg (vgl. Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 70«, 29. 9. 1976, 19).
Robert Lembke (1913–1989), deutscher TV-Moderator; von 1955 bis zu seinem Tod 1989 (Unterbrechung 1959/60) moderierte er die Ratesendung »Was bin ich?« (vgl. Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 44«, 22. 9. 1976, 15)
Bruce Low (1913–1990), holländischer Sänger und Schauspieler; er wurde im deutschen Sprachraum mit seinen Schlagern bekannt, sein größter Hit war »Es hängt ein Pferdehalfter an der Wand«. Vorstellung in der Kronen-Zeitung (»Kandidat Nummer 83«, 2. 10. 1976, 17): »Eines ist gewiß: Der Präsentator des Western-Saloon (seit April 1975) ist der einzige Star im ORF-Programm, der aus Südamerika kommt.« Low wurde in der niederländischen Kolonie Surinam geboren.
PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienMusikFilm/Fernsehen/Radio
Inge Meysel (1910–2004), deutsche Schauspielerin, im Fernsehen populär durch ihre Auftritte in der Serie »Die Unverbesserlichen« (1965–1971). »Im Fernsehen avancierte die kinderlose Schauspielerin zur TV-Mutter der Nation« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 30«, 19. 9. 1976, 15), u.a. durch den Film »Eine geschiedene Frau« (1974).
Erik Ode (1910–1983), deutscher Schauspieler, im Fernsehen populär durch seine Auftritte in der Serie »Der Kommissar« (1968–1976). Die »Kronen-Zeitung« schrieb (»Kandidat Nummer 81«, 2. 10. 1976, 17), Ode aufgrund von Leserzuschriften in die Kandidatenliste aufgenommen zu haben, die Redaktion habe ihn, weil seine Auftritte im »Kommissar« mit Jänner 1976 zu Ende gegangen seien, nicht mehr zu den »Publikumslieblingen« gezählt.
PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioZeitung/Zeitschrift
»1914 in Posen geboren, studierte sie Schauspiel in Berlin, um in Paris, London und New York eine Weltkarriere zu machen. 1954 kehrte Lilli Palmer wieder nach Deutschland zurück […]. 1971 spielte Lilli Palmer in einem ›Kommissar‹, nach 50 Filmen ihre erste TV-Rolle. Dabei war sie so erfolgreich, daß man ihr die Personality-Serie ›Eine Frau bleibt eine Frau‹ mit einer Supergage anbot« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 50«, 24. 9. 1976, 13). s. Eintrag ›Lilli Palmer‹
Hermann Prey (1929–1998), deutscher Bariton, moderierte in den 1970er Jahren die der Oper gewidmete Fernsehsendung »Schaut her, ich bin’s«. Er war ein »männliches Gegenstück zu Anneliese Rothenberger« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 59«, 26. 9. 1976, 27).
PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Hans Rosenthal (1925–1987), deutscher Fernsehmoderator, erlangte Popularität vor allem durch die Sendung »Dalli Dalli« (1971–1986). »Seit seinem Radiodebüt hat er rund 40.000 Fragen gestellt. Das gilt als Weltrekord« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 82«, 2. 10. 1976, 17).
Anneliese Rothenberger (1924–2010), deutscher Opern- und Operettensopran, ab 1971 moderierte sie die TV-Unterhaltungssendung »Anneliese Rothenberger gibt sich die Ehre«. Die »Kronen-Zeitung« stellt ihre »Kandidatin Nummer 17« für den »Hans-Moser-Fernsehpreis« folgendermaßen vor: »Die Kammersängerin der Staatsoper Wien ist ein Phänomen: Als einzige Frau ist die geborene Mannheimerin, die vor 33 Jahren ihre Karriere als Sopranistin begann, imstande, mit den Männern im Spitzenfeld des TV-Geschäfts mitzuhalten« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 17«, 16. 9. 1976, 17). s. Eintrag ›Rothenberger‹
PersonMusikerInMedienFilm/Fernsehen/RadioZeitung/Zeitschrift
Telly Savalas (1922–1994), US-amerikanischer Schauspieler, bekannt geworden durch die Fernsehserie »Kojak – Einsatz in Manhattan« (1973–1978; vgl. Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 33«, 20. 9. 1976, 15).
Vico Torriani (1920–1998), Schweizer Schlagersänger, er moderierte 1967–1970 die erfolgreiche deutsche Fernsehshow »Der goldene Schuss«. »Mit Schmalz und schöner Stimmer wurde er zuerst im Film und später auch im Fernsehen ein jugendfreier Star« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 40«, 21. 9. 1976, 17).
Fritz Wepper (* 1941), deutscher Schauspieler, im Fernsehen bekannt als Assistent »HarryKlein« in der Serie »Der Kommissar« (1969–1974) sowie »Derrick« (1974–1998; vgl. Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 49«, 24. 9. 1976, 13)
Bruno Ganz spielt in dem deutsch-österr. Fernsehfilm Schwarz und weiß wie Tage und Nächte(1978, R: Wolfgang Petersen) den genialen deutschen Schachspieler Thomas Rosenmund, der den russischen Großmeister Koruga besiegt und Weltmeister wird. Als ein Rückkampf angesetzt wird, verfällt er zusehends einer Paranoia. So bezichtigt er seine Frau, ihn mit kleinen Dosen Arsen zu vergiften. Er behauptet, seine Portionen schmeckten – als Hinweis auf das Gift – stets bitter, diejenigen seiner Frau seien nicht bitter. Schlussendlich landet Rosenmund in der Psychiatrie.
Eduard Zimmermann (1929–2009), deutscher Fernsehmoderator, 1967–1997 moderierte er die Sendung »Aktenzeichen XY … ungelöst«. Vorstellung in der »Kronen-Zeitung« (»Kandidat Nummer 15«, 15. 9. 1976, 19): »Immer wieder (vor allem von links) angegriffen, blieb er Publikumsfavorit.«
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Die 1967 ins Leben gerufene TV-Sendung »Aktenzeichen XY … ungelöst« (Moderation: Eduard Zimmermann, s. Eintrag ›Eduard Zimmermann‹) beruht auf einer Zusammenarbeit der Sendungsredaktion mit Ermittlungsbehörden. »Die Polizei bittet um Mithilfe« war kein offizielles Motto der Sendung, aber ein oft verwendeter Aufruf, da für die in der Sendung präsentierten Fälle mitunter die Öffentlichkeitsfahndung eine letzte Hoffnung auf Aufklärung war.
Österreichischer Operettenfilm (1934), typisches Beispiel des so genannten Wiener Films, der in den 1930er Jahren seine Hochphase erlebte, Elemente der Genres Komödie, Liebesfilm, Melodram und Historienfilm verquickte und das historische Wien als Schauplatz der Handlung inszenierte. Regie führte Willi Forst, der gemeinsam mit Walter Reisch auch das Drehbuch verfasst, für die weibliche Hauptrolle wählte ForstPaula Wessely, die hier erstmals vor der Kamera stand.
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Willi Forst (1903–1980), österreichischer Schauspieler, Sänger, Drehbuchautor und Regisseur, ab 1934 war er als Eigner der Will-Forst-Film auch Produzent. Während der NS-Zeit drehte Forst für die »Wien-Film«, der seine Produktionsfirma unterstellt wurde, vier leichte Unterhaltungsfilme (»Operette«, »Wiener Blut«, »Frauen sind keine Engel«, »Wiener Mädeln«). Nach 1945 wird er diese Arbeiten als Statements für »das Österreichische« bezeichnen, es sei darum gegangen, schreibt er 1946 in einem seiner Leitartikel für die Zeitschrift »Film«, »das letzte Österreichische […] vor den langen Fingern der braunen Herren zu verbergen«. (Heiss 2003, 112) Nach 1945 betätigte er sich am Heimatfilm-Sektor, 1947 produzierte er »Der Hofrat Geiger«.
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Das »Wunschkonzert« war seit frühen Radiotagen eine der beliebteste Sendungen, in Österreich gab es sie seit 1931 (vgl. Godler 2004, 248).
»M « (1931): Fritz Langs erster Tonfilm mit Peter Lorre in der Hauptrolle, ursprünglich mit dem Titelzusatz »Mörder unter sich « versehen, wurde er nach dem Zweiten Weltkrieg als »M. Dein Mörder sieht dich an « wieder aufgeführt (vgl. Knoll 2002, 324), erst später verwendete man den heute gebräuchlichen Titel »M – Eine Stadt sucht einen Mörder.«
»Gier unter Ulmen«, Theaterstück des US-amerikanischen Dramatikers Eugene O’Neill (1888–1953), 1924 entstanden (Originaltitel: »Desire under the Elms«); Liebesdrama um eine Kindsmörderin im ländlichen New England um 1850, mit Versatzstücken griechischer Tragödien. 1958 wurde das Stück mit Sophia Loren und Anthony Perkins verfilmt (dt. »Begierde unter Ulmen«).
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Paulus Manker spielte in dem Film »Die Ausgesperrten« (1982, nach dem gleichnamigen Roman von Elfriede Jelinek) einen Maturanten, dem mit seiner Schwester (D: Emmy Werner) ein inzestuöses Verhältnis verbindet und der am Ende die gesamte Familie umbringt.
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Franz Novotny (* 1949), österr. Filmregisseur, führte bei »Die Ausgesperrten« Regie
Elisabeth von Gall: Protagonistin in dem Film »Und ewig singen die Wälder« (s. Eintrag ›Das Erbe von Björndal‹), »Borgland« ist der Name des Gutshofes in der »Björndal«-Trilogie.
Horst Kurnitzky (* 1938), deutscher Philosoph, Religionswissenschaftler und Architekt, lebt in Mexiko und Berlin. Er publizierte in den 1970er Jahren wie Kofler beim Berliner Verlag Wagenbach (u.a. »Triebstruktur des Geldes: Ein Beitrag zur Theorie der Weiblichkeit«, 1974), war auch als Filmregisseur tätig (u.a. gem. mit Marion Schmid: »Niemanns Zeit. Ein deutscher Heimatfilm«, 1984/85). Gemeinsam mit Schmid war er 1986 Gast des von Werner Kofler organisierten Autorenprojekts »Ohne Motto, ohne Konzept« in der Alten Schmiede, Wien. Er beteiligte sich ab der zweiten Hälfte der 1960er Jahre (u.a. mit Rudi Dutschke) an sozialrevolutionären Initiativen. (vgl. Holmig o.J.) 1968 gab er Guevaras Schriften zur Guerilla-Methode heraus. (vgl. Guevara 1968)
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Kofler bezieht sich hier auf Berichte über die Dreharbeiten der Tobis-Filmproduktionsgesellschaft am Iselsberg. Gedreht wurde allerdings nicht »Und ewig singen die Wälder« (s. Eintrag ›Das Erbe von Björndal‹), sondern der Film »Jugendliebe« nach Gottfried Kellers Novelle »Romeo und Julia auf dem Dorfe«: »Zimmerleute trafen ein. […] sie gaben sogar dem ,Iselsberger Hof‘ ein völlig neues Gesicht.« (Osttiroler Heimat 1944)
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»…und ewig lockt das Weib«: deutscher Titel des französischen Films »Et Dieu … créa la femme « (1956, R: Roger Vadim) mit Brigitte Bardot und Curd Jürgens in den Hauptrollen
Kofler beschreibt hier eine konkrete Szene aus dem Film »Und ewig singen die Wälder« (s. Eintrag ›Das Erbe von Björndal‹)
Ebenfalls konkrete Szene aus dem Film »Und ewig singen die Wälder«
Gert Fröbe (1913–1988, eigentl. Karl Gerhart), deutscher Schauspieler. Zu seinen bekanntesten Rollen gehört die des Kindsmörders in »Es geschah am hellichten Tag« (1958) und jene des Schurken in »Goldfinger« (1964). In » Und ewig singen die Wälder« verkörperte er den Großbauern Dag, der die von Kofler zitierten Worte ruft.
»Das Schloß« (1997): österr. Film nach dem Roman von Franz Kafka (R, B: Michael Haneke; D: Ulrich Mühe, Susanne Lothar); Manker spielte die Figur des Momus.
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Sidney Greenstreet (1879–1954), britischer Schauspieler, der zwischen Bühnen in England und den USA pendelte, bevor er 1941 sein Filmdebüt gab, das ihn berühmt machte: Er spielte in der Verfilmung des Dashiel-Hammett-Romans »Der Malteser Falke« unter der Regie von John Huston einen Gangsterboss. Der Film, in dem in weiteren Rollen Humphrey Bogart, Peter Lorre oder Mary Astor zu sehen sind, wurde zu einem Klassiker des Film Noir. Greenstreet lacht jeweils kurz und laut auf in einem sonst grummeligen Gesprächston.
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Diese und die beiden nächsten Einstellungen entsprechen genau der Abfolge in »Und ewig singen die Wälder«.
Anna Smolik (* 1928), österreichische Theaterschauspielerin, die gelegentlich Filmrollen, übernahm, etwa jene der jungen Aristokratentochter Elisabeth von Gall in »Und ewig singen die Wälder«. Kofler beschreibt eine Einstellung des Films.
1941 vertonte Werner Egk einen Text von Hans Fritz Beckmann zum »Marsch der deutschen Jugend«, eine Komposition im Rahmen von Egks Filmmusik für »Jungens«, einen UFA-Propagandafilm (Regie: Robert A. Stemmle), der sich direkt an Kinder und Jugendliche richtete. Egks Marsch erlangte in der Folge innerhalb der Hitlerjugend große Beliebtheit. Der Refrain lautet: »Fahren, Fahren wir! Die Fahne weht voran! [/] Groß-Deutschland heißt unser stolzes Schiff, [/] drauf steh’n wir, Mann für Mann!« (zit. nach Prieberg 1982, 26)
PersonMusikerInAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienMusikFilm/Fernsehen/Radio
Friedrich Joloff (1908–1988, deutscher Schauspieler), in den 1960er Jahren v.a. Fernsehproduktionen. Oberst von Gall wurde allerdings von Curt Lange (1909–1999) gespielt. Den Dialog aus »Und ewig singen die Wälder« gibt Kofler originalgetreu wieder, nur das »Ich friere« der Tochter fehlt.
Ellen Schwiers (* 1930), deutsche Schauspielerin, Darstellerin der Magd Gunvor in »Das Erbe von Björndal«. Kofler beschreibt eine Einstellung des Films. s. Eintrag ›Das Erbe von Björndal‹
Joachim Hansen (1930–2007, eigentl. Joachim Spieler), deutscher Schauspieler, wurde mit seiner Hauptrolle in »Der Stern von Afrika« (1957) zum Filmstar, spielte den jungen Dag in beiden »Björndal«-Filmen.
Wörtliches Zitat aus dem Film »Das Erbe von Björndal«, Ausspruch der Magd Gunvor zu Dag
Kofler verknüpft hier zwei Szenen aus »Das Erbe von Björndal«: In einer Winternacht schickt DagGunvors Mann mit den Worten »Die Grenze ist Richtung Osten, geh … geh sofort, verstanden?« vom Hof. Gunvor fordert er ebenfalls auf zu gehen. Als sie sich weigert, droht er ihr: »Dann hetz ich dich mit den Hunden«.
In dem Film »Sieben Jahre in Tibet « (1997, R: Jean-Jacques Annaud) spielt der US-amerikanische Schauspieler Brad Pitt (* 1963) die Hauptrolle. Dem Drehbuch liegen die gleichnamigen Erinnerungen des österr. Bergsteigers Heinrich Harrer (1912–2006) zugrunde. Harrer schrieb in diesem Beststeller (1952) über seine Flucht 1944 aus britischer Gefangenschaft in Indien nach Tibet und seine Freundschaft zum jungen Dalai Lama.
»Shining«: Film (1980) von Stanley Kubrik mit Jack Nicholson in der Hauptrolle; dem Drehbuch liegt der gleichnamige Roman von Stephen King zugrunde.
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»Die drei von der Tankstelle«: eine »Tonfilmoperette« aus dem Jahr 1930 (R: Wilhelm Thiele, D: Heinz Rühmann). 1955 folgte ein Remake (R: Hans Wolff). Die Lieder erlangten über die Filme hinaus Bekanntheit, u.a. »Ein Freund, ein guter Freund«.
PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioMusik
»Wasser für Canitoga«: deutscher Film (1939, R: Herbert Selpin), in dem Hans Albers einen kanadischen Wasserbauingenieur spielte
»Der verlorene Sohn«: deutscher Film (1934), in dem Luis Trenker in eigener Regie einen Südtiroler Auswanderer spielte
»Maskerade«: österr. Film (1934, R: Willi Forst), mit dem die Theaterschauspielerin Paula Wessely auch auf der Leinwand ihren Durchbruch feierte
»Wunschkonzert« lautet der Titel mehrerer Filme (u.a. Propaganda-Spielfilm von Eduard von Borsody, 1940), eines Theaterstücks von Franz Xaver Kroetz (1973), zudem gab es entsprechend betitelte Hörfunksendungen des NS-Rundfunks (Wunschkonzerte für die Wehrmacht, für das Winterhilfswerk).
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»Bel Ami«: deutscher Film (1938), in dem Willi Forst (Regie und Hauptrolle) den gleichnamigen Roman von Guy de Maupassant umsetzte
PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio
»Das indische Grabmal«: deutsch-ital.-franz. Film (1959) von Fritz Lang, dem der gleichnamige Roman (1918) Thea von Harbous zugrunde liegt
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»Wunschkonzert«: NS-Propagandafilm (1940, R: Eduard von Borsody)
»Hitlerjunge Quex«: NS-Propagandafilm (1933, R: Hans Steinhoff, D: Heinrich George), Untertitel: »Ein Film vom Opfergeist der deutschen Jugend«, Romanvorlage (1932, im Auftrag des »Reichsjugendführers« Baldur von Schirach) von Karl Aloys Schenzinger, Liedtexte: Baldur von Schirach (s. Eintrag ›Baldur von Schirach‹, vgl. Gradwohl-Schlacher 2018, 717)
PersonSchauspielerIn/RegisseurInNationalsozialistInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio
»Quax, der Bruchpilot«: deutscher Spielfilm (1941, R: Kurt Hoffmann) mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle
»SA-Mann Brand«: NS-Propagandafilm (1933, R: Franz Seitz)
Klaus Kinski (1926–1991), deutscher Schauspieler, seine häufige Darstellung psychopathischer Charaktere sowie kolportierte Wutausbrüchen am Filmset begründeten den Ruf als exaltierte, schwierige Persönlichkeit. Die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Werner Herzog (u.a. »Aguirre, der Zorn Gottes«, 1972, »Nosferatu – Phantom der Nacht«, 1979 und »Fitzcarraldo« , 1981) brachte ihm künstlerische Anerkennung. Davor war er vor allem durch zwielichtige Rollen in den Edgar-Wallace-Filmen bekannt. Er spielte auch im Film »Der Rächer« (s. Eintrag ›Bahnunterführung‹) mit.
PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio
»Romanze in Moll«: deutscher Spielfilm (1943, R: Helmut Käutner)
s. Eintrag ›Lars Thorwald‹
Lokal in der Grolmanstraße in Berlin, nahe dem Literaturhaus. Der Besitzer des seit 1972 bestehenden griechischen Lokals mit Kleinkunstbühne, der Schauspieler Kostas Papanastasiou, wurde durch seine Rolle des griechischen Wirtes in der TV-Serie »Lindenstraße« von 1985 bis 1996 bekannt. (vgl. www.terzomondo.de, 5.9.2016)
TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Erstlingswerk des Filmregisseurs Louis Malle (1957, Originaltitel: »Ascenseur pour l’échafaud«), mit Jeanne Moreau und Maurice Ronet in den Hauptrollen, Filmmusik von Miles Davis
PersonSchauspielerIn/RegisseurInMusikerInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Möglicherweise eine Anspielung auf den US-amerikanischen Science-Fiction-Spielfilm »Planet der Affen« (1968), in dem Affen die Herrschaft über die (von den Menschen in einem Atomkrieg zerstörte) Erde übernommen haben (s. Eintrag ›Plamt der Affen‹).
Anspielung auf die Fernsehserie »Ein Schloß am Wörthersee«
Carl Spiehs (* 1931), österr. Filmproduzent, in erster Linie von anspruchslosen Komödien, die häufig am Wörthersee spielen; 1990–1993 Produzent der Fernsehserie »Ein Schloß am Wörthersee«
Arabella Kiesbauer (* 1969), deutsch-österr. Fernsehmoderatorin, die mit ihrer Nachmittags-Talkshow »Arabella« (1994–2004) im deutschen Privatfernsehen bekannt wurde
»Masculin féminin« (1966, deutscher Untertitel: »Die Kinder von Marx und Coca Cola«): Film von Jean-Luc Godard nach Motiven der Novellen »La femme de Paul « (1881) und »Le signe« 81886) von Guy de Maupassant. Es gibt inhaltliche Parallelen zu Koflers Text: Nach seiner Entlassung vom Militärdienst trifft der Protagonist eine flüchtige Bekannte wieder, in die er sich verliebt. Es kommt zu verwickelten Liebeskonstellationen mit ihren Mitbewohnerinnen und am Schluss zum unvermittelten Tod des Hauptdarstellers. Der Film markiert Godards Wendung vom Spielfilm zum Essay-Film, der in einzelnen Episoden, Szenen, Einstellungen und über Zwischentitel einen »Bericht zur Lage der Jugend« inszeniert, die Verführung durch die Konsumwelt und falsche Träume (vgl. Krusche 1993, 352).
PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate
»Johnny Guitar – Wenn Frauen hassen« , US-amerikanischer Western (1954, R: Nicholas Ray) mit Joan Crawford in der Hauptrolle
»Il Vangelo Secondo Matteo« (1964), Film von Pier Paolo Pasolini, im deutschen Sprachraum unter »Menschenfischer« vertrieben
»Barbarella« (1968, R: Roger Vadim), Science-Fiction-Film mit gleichnamiger Heldin nach den Comics des französischen Zeichners Jean-Claude Forest
Anspielung auf die Figur Captain Kirk der TV-Serie »Star Trek« (deutsch: »Raumschiff Enterprise«), erstmals 1966–1969 in den USA ausgestrahlt
Anspielung auf die Figur Yoda im Film »Star Wars« (1977) von George Lucas
»One plus one« (1968): Film von Jean-Luc Godard, in dessen Zentrum die Aufnahmen der Rolling Stones für ihr Album »Sympathy for the Devil« stehen.
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Theaterstück (»Gas Light«, 1938) von Patrick Hamilton (1904–1962), mehrere Verfilmungen, darunter »Das Haus der Lady Alquist« (»Gaslight«, 1944) mit Ingrid Bergman
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»Bolwieser«: zweiteiliger Fernsehfilm von Rainer Werner Fassbinder (ZDF 1977). Fassbinders Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman (1931) von Oskar Maria Graf.
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»Die Macht der Männer ist die Geduld der Frauen«: Spielfilm/Dokufiction (ZDF 1978) der Schweizer Regisseurin, Produzentin und Autorin Cristina Perincioli (* 1946); der Film thematisiert häusliche Gewalt und Frauenhäuser.
Die Flying Lesbians waren die erste reine Frauenrockband Deutschlands. Sie bestand 1974–1977, 1975 brachte die Band ein Album (ohne Titel) heraus. Die Gruppe spielte ausschließlich vor weiblichem Publikum. Der Soundtrakc des Films »Die Macht der Männer ist die Geduld der Frauen« stammt vo den Flying Lesbians.
»Reise ohne Wiederkehr« (1932): US-amerikanischer Spielfilm (R: Tay Garnett, D: William Powell, Kay Francis), Raymond Chandlers Roman »«»The long Good-bye« (s. Eintrag ›Chandlers The long Goodbye‹) wurde unter dem Titel »Der Tod kennt keine Wiederkehr« (1973) von Robert Altman verfilmt.
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»Europa« (1991): Spielfilm von Lars von Trier; gemeinsam mit »The Element of Crime« (1984) und »Epidemic« (1987) bildet er die so genannten »Europa«-Trilogie, die sich mit der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert beschäftigt.
»Entscheidung vor Morgengrauen« (1951): US-amerikanischer Kriegsfilm (R: Anatol Litvak; B: Peter Viertel, Carl Zuckmayr; D: Oskar Werner, Hildegard Knef), Verfilmung des gleichnamigen Romans von George Howe
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»Versuche dein Glück«: Diese Radioquizsendung strahlte 1947–1949 der von der US-Besatzungsbehörde betriebene Sender »Rot-Weiss-Rot« live aus wechselnden Orten aus, Moderator war Max Böhm.
Die Quizsendung »Die große Chance« strahlte der Sender »Rot-Weiss-Rot« 1951–1955 aus. Präsentator der im Mozartsaal des Wiener Konzerthauses aufgezeichneten Sendung war wie bei »Versuche dein Glück«Max Böhm. Das Format folgte der US-amerikanischen Radioquizsendung »Take It or Leave It« (CBS 1940–1947).
»Lebenslinien«: fünfteilige österr. Familiensaga von Käthe Kratz (Erstausstrahlung: 1984, ZDF). Die Reihe beleuchtet die Geschichte einer Wiener Familie über mehrere Generationen. Jede der spielfilmlangen Folgen stellt eine Protagonistin einer neuen Generation in den Mittelpunkt.
Evtl. Anspielung auf dem Film »À bout de souffle« (1960) von Jean-Luc Godard (dt. Titel: »Außer Atem«); evtl. aber auch eine Anspielung auf den Film »Atemnot« (1984) der österr. Regisseurin Käthe Kratz
Wahrscheinlich eine Anspielung auf den Film »Überfall im Morgengrauen« (Originaltitel: »Quand la ville s’éveille«, Frankreich 1976, Regie: Pierre Grasset)
»Der Würger« (Originaltitel: »The Dark Eyes of London«, 1939): britische Verfilmung eines Romans von Edgar Wallace (s. Eintrag ›Wallace‹)
»Die Zürcher Verlobung« (1957): deutscher Spielfilm (Regie: Helmut Käutner) nach dem gleichnamigen Unterhaltungsroman (1955) von Barbara Noack, mit Liselotte Pulver, Paul Hubschmid und Bernhard Wicki in den Hauptrollen
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»Tödliche Souvenirs« ist der Titel einer Folge der Krimiserie »Tatort« nach einem Drehbuch von Felix Mitterer (s. Eintrag ›Mitterer‹). Die Folge wurde am 22. Juni 2003 erstmals ausgestrahlt, nicht wie Kofler schreibt, am 22. Dezember 2002. Einer der Protagonisten heißt Werner Kofler.
Die Verdächtigungen entsprechen der »Tatort«-Folge, die Figur Werner Kofler begeht allerdings nicht Selbstmord.
»Herr Kofler zahlt sehr gut«: Zitat aus der »Tatort«-Folge
»Glaubst Du wirklich, dass der Kofler eine Leiche im Keller hat?« Zitat aus der »Tatort«-Folge
»Das Millionenspiel« (1970), TV-Thriller im Stil einer Reality-Show, der bei seiner Ausstrahlung im WDR für einen Skandal sorgte, weil Zuseher die Flucht eines Kandidaten vor seinen Killern für real hielten (vgl. Maack 2010).
Markus Kofler: Protagonist in »Tatort – Tödliche Souvenirs«
Vater von Werner und Markus Kofler in »Tatort – Tödliche Souvenirs«
»Jetzt trinken wir zuerst einmal ein Schnapserl« , sagt Hans Kofler mit dialektaler Tiroler Färbung zu Inspektor Eisner in »Tatort – Tödliche Souvenirs«».«
Hans Kofler wird im »Tatort – Tödliche Souvenirs« vom Tiroler »Volksschauspieler« Theo Rufinatscha (* 1936) gespielt.
Es könnte sein, dass Kofler hier persiflierend die Veröffentlichung der Schauspielerin Lilli Palmer im Sinn hatte, die ein Buch zur erfolgreichen TV-Serie »Eine Frau bleibt eine Frau « veröffentlichte (vgl. Palmer 1982).
Zitat aus dem »Tatort – Tödliche Souvenirs«: »Wie Kain und Abel« , seien seine Söhne, »beide charakterlos« , so Hans Kofler.
Hans Kofler sagt in »Tatort – Tödliche Souvenirs« über seine Söhne: »Markus ist eiskalt und skrupellos, Werner schwach und ängstlich«.
Michelangelo Antonioni (1912–2007), italienischer Filmregisseur, u.a. »Blow Up« (1966) und »Zabriskie Point« (1970), letzterer enthält eine filmtechnisch auffällige Sequenz, die die Explosion einer Villa in Zeitlupe und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zeigt.
Roman Polanski (* 1933), französisch-polnischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler; zu seinen bekanntesten Filmen gehört »Rosemaries Baby« (1968).
Der Ausspruch wird Tarzan-Darsteller Johnny Weissmüller zugeschrieben, der zwischen 1932 und 1948 in 12 »Tarzan«-Filmen mitspielte. Er sprach allerdings den Satz nie in diesem Wortlaut, sondern sagte, als er Bekanntschaft mit der weiblichen Hauptdarstellerin machte, angeblich: »Jane. Tarzan. Jane. Tarzan« (Horsten 2012).
»Der Fremde aus Indien«: Roman von Karl May
Eventuell Anspielung auf den franz.-ital. Kriminalfilm »Nur die Sonne war Zeuge« (orig. »Plein soleil«, 1960) von René Clément, der auf dem Roman »The talented Mr. Ripley« (1955) von Patricia Highsmith basiert.
Moritz Eisner, österr. Kommissar in der Krimi-Serie »Tatort«, der auch in der oben zitierten Folge »Tödliche Souvenirs« ermittelt, verkörpert von Harald Krassnitzer (* 1960).
Bo Derek (* 1956, eigentl. Mary Collins): US-amerikanische Schauspielerin, sie galt in den 1980er Jahren als Sex-Symbol, spielte auch in einer »Tarzan«-Verfilmung mit (»Tarzan – Herr des Urwalds«, 1981)
Oper aus dem Jahr 1903 von Eugen d’Albert (1864–1932) nach einem Libretto von Rudolf Lothar (1865–1943), zwischen 1940 und 1944 von Leni Riefenstahl mit ihr in der Hauptrolle verfilmt; Uraufführung des Films erst 1954. Als Statisten setzte Riefenstahl Sinti aus den Zwangsarbeiterlagern Salzburg-Maxglan sowie Berlin-Marzahn ein, von denen viele nach den Aufnahmen in Auschwitz ermordet wurden. Erst 2002 erwirkte eine Überlebende eine Unterlassungserklärung: »Demnach darf die wegen ihrer NS-Propagandafilme umstrittene Regisseurin nicht mehr behaupten, sie habe ›alle Zigeuner, die in ›Tiefland‹mitgewirkt haben, nach Kriegsende wiedergesehen. Keinem einzigen ist etwas passiert‹« ([red.] 2002).
TopographieOrtschaftPersonMusikerInAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioEreignis
»Keller – Teenage Wasteland« (2006), österr. Coming of Age-Film von Eva Urthaler . Der Song »Baba O’Riley« (1971) der britischen Band The Who wird auf Grund des Refrains »Don’t cry / don’t raise your eye / it’s only teenage wasteland« oft »Teenage Wasteland« genannt.
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Erstlingswerk des Filmregisseurs Louis Malle (1957, Originaltitel: »Ascenseur pour l’échafaud«), s. Eintrag ›Fahrstuhl zum Schafott‹
Im Film »Fahrstuhl zum Schafott« fährt einer der Protagonisten ein solches Auto in einem Wettrennen.
Protagonistin im deutschen Film »Das Mädchen Rosemarie« (1958, R: Rolf Thiele), gespielt von Nadja Tiller
»Ein echter Wiener geht nicht unter« ist der Titel einer 1975 bis 1979 vom ORF produzierten Fernsehserie nach den Drehbüchern von Ernst Hinterberger.
»Letztes Jahr in Marienbad« (1961, »L’Année dernière à Marienbad«), franz.-ital. Spielfilm (R: Alain Resnais; B: Alain Robbe-Grillet)
Leni Riefenstahl (1902–2003), deutsche Filmschauspielerin und -regisseurin, startete ihre Filmkarriere als Schauspielerin in den Bergfilmen Arnold Fancks. Ihr Regiedebüt »Das blaue Licht« (1932), in dem sie auch die Hauptrolle übernahm, begeisterte die NS-Führung. 1933–1935 schuf sie Propagandafilme, »heroische Reportagefilme«, 1938 filmte sie die Olympischen Spiele in Berlin (»Olympia«). Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte sie sich, abgesehen von der Fertigstellung von »Tiefland«, auf die Fotographie. Riefenstahl »profitierte von der ›Entjudung‹ des deutschen Films, sie hatte besten Kontakt zum Führer und schier unbegrenzte Mittel zum Verfolg ihrer Ambition. Unmittelbar nach Kriegsende begann sie an jenem Gewebe zu spinnen, das sie bis heute wie eine Rüstung umgibt; ein Gewirk aus Halbwahrheit und Verdrängung, präziser Erinnerung im Detail und totaler Verleugnung da, wo ihre Lebenswelt politisch wurde« (Schmitter 2002, 157).
»Die ›Lieblinge‹ der Produktion« lautet ein Zwischentitel im Buch »Die Scheinwerferin.«Leni Riefenstahl »und das »Dritte Reich« « von Lutz Kinkel. Kopien aus dem Buch finden sich mit Annotationen Koflers im Nachlass (125/W17) und wurden für die Arbeit an »TIEFLAND. Obsession« herangezogen. Kinkel schreibt, die dem Lager und den Entbehrungen vorübergehend entronnenen Häftlinge entwickelten sich »zu den ›Lieblingen‹ (Leni Riefenstahl) der Tiefland-Produktion« (Kinkel 2002, 232).
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Harald Reinl (1908–1986), österr. Filmregisseur und Drehbuchautor, 1940–1944 Assistent bei Riefenstahls »Tiefland«-Verfilmung; in den 1960er Jahren wurde er durch Edgar-Wallace- und Karl-May-Verfilmungen bekannt.
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Unter diesem Titel gibt es drei Filme aus den Jahren 1932 und 1951, Kofler dürfte hier aber die Verfilmung aus dem Jahr 1972 von Harald Reinl meinen, die keine Neuverfilmung der vorherigen ist, aber ebenfalls Gedichte von Hermann Löns verarbeitet.
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Bernhard Minetti (1905–1998), deutscher Theater- und Filmschauspieler, übernahm in den 1970er Jahren viele Rollen in Stücken Thomas Bernhards. In »Tiefland« spielt er Don Sebastiano, Marqués de Roccabruna.
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Figur in »Tiefland«, für die Riefenstahl den jungen Österreicher Franz Eichberger (s. gleichnamigen Eintrag) engagierte
Arthur Maria Rabenalt (1905–1993), deutscher Theater- und Filmregisseur; 1941 löste er den österr. Regisseur G. W. Pabst (1885–1967) in der Regieberatung für Riefenstahls Film »Tiefland« ab.
Versuche, »Tiefland« 1954 als deutschen Beitrag bei den Filmfestspielen in Cannes einzureichen, waren bereits im Vorfeld gescheitert; »Jean Cocteau, ein Bewunderer Riefenstahls […], und damals Jurypräsident in Cannes, hatte dies angeregt, nachdem er persönlich die französischen Untertitel für den Film geschrieben hatte« (Trimborn 2002, 359).
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»Triumph des Willens« (1935): NS-Propagandafilm über den Reichsparteitag der NSDAP 1934 in Nürnberg; die Regisseurin Leni Riefenstahl setzte zur Verstärkung der Wirkung neuartige Techniken bei Kameraführung, Kameratechnik, Perspektivierung und Schnitt ein.
»Das blaue Licht« (1932), mystisch-ästhetisierter Bergfilm, Regiedebüt von Leni Riefenstahl; sie spielte auch die Hauptrolle. Regie und Drehbuch erarbeitete sie gemeinsam mit dem kommunistischen Schriftsteller, Filmkritiker und -theoretiker Béla Balázs (1884–1949).
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Albert Benitz (1904–1979), deutscher Kameramann, wurde 1940 von Riefenstahl für »Tiefland« engagiert, sie kannten sich aus den 1920er Jahren von der gemeinsamen Arbeit mit Arnold Fanck .
Kofler beschreibt eine der ersten Szenen des Films »Tiefland«, in der ein Wolf die Schafherde angreift. Riefenstahl hatte Bernhard Grzimek (1909–1987) engagiert, einen Tierarzt und Verhaltensforscher, der einen von Riefenstahl ausgewählten Wolf aus dem Leipziger Zoo für die Szene abrichten musste (vgl. Kinkel 2002, 233).
Franz Eichberger (1919–1991), österr. Schauspieler, ursprünglich Sanitätssoldat, von der Wehrmacht als Skilehrer abkommandiert, wurde von Riefenstahl in St. Anton am Arlberg für die Rolle eines jungen Hirten in »Tiefland« entdeckt
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Szene aus »Tiefland«: Nach einem wilden Kampf mit dem Wolf, gelingt es dem Hirten tatsächlich ihn zu erwürgen.
Kofler beschreibt in der Folge genau eine Filmszene aus »Tiefland«.
Name einer als Statistin in »Tiefland« eingesetzten Insassin des Arbeitslagers Salzburg-Maxglan (s. Eintrag ›Salzburg-Maxglan‹)
Name einer als Statistin in »Tiefland« eingesetzten Insassin des Arbeitslagers Salzburg-Maxglan (s. Eintrag ›Salzburg-Maxglan‹)
Kofler bezieht sich hier auf eine im Nachlass in Kopie vorhandenen Vereinbarung zwischen der »Riefenstahl-Film G.m.b.H.« und der »Kriminalpolizeistelle Salzburg« aus dem Juli 1941 bezüglich der »Abstellung von Zigeuner [sic] für Filmaufnahmen – Aussengelände Mittenwald« für den »Tonfilm ›Tiefland‹«. Das zweiseitige Dokument ist von »Dr. Böhmer, SS-Sturmbannf. u. Krim.Rat« sowie »ppa. gez. Großkopf« (»ppa« bedeutet »per prokura«) gezeichnet.
TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioEreignis
Kofler recherchierte weitere Namen von im Film »Tiefland« beschäftigen Statisten aus dem Lager Maxglan; im Nachlass befindet sich ein Verzeichnis der Kriminalpolizeidienststelle vom 24. 9. 1940 mit insgesamt 48 Namen, darunter neun Personen namens Winter, fünf Personen mit Nachnamen Herzensberger, auch Josefa Eberle und Angela Riminius sind aufgeführt (125/W17).
Kofler beschreibt in der Folge genau eine Filmszene aus »Tiefland«.
Name einer als Statistin in »Tiefland« eingesetzten Insassin des Zwangsarbeitslagers Salzburg-Maxglan (s. Eintrag ›Salzburg-Maxglan‹)
Kofler beschreibt erneut eine Filmszene aus »Tiefland«, auch der Dialog entstammt dem Film
Kofler paraphrasiert in der Folge eine Filmszene aus »Tiefland«, inklusive des Zitats des Marqueses »kommt hinauf ins Kastell, sie soll tanzen«; Kofler lässt allerdings einige Zwischenszenen aus und springt schneller zur Begrüßung im Kastell.
TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Film-Szene aus »Tiefland«: Als Marta am Tisch Platz genommen hat, fragt sie der Marquese: »Gefällt es Dir bei mir?« I m Film nickt sie als Antwort nur.
Protagonistin in »Tiefland«
Kofler zitiert hier Lutz Kinkels Buch zu »Tiefland«. Die entsprechende Zeile ist im Dokument im Nachlass unterstrichen: »In der Nacht bricht ein Unwetter über Roccabruna herein« (Kinkel 2002, 246), die folgende Ergänzung stammt von Kofler.
»Am Tag als der Regen kam« (1959): deutscher Spielfilm (R: Gerd Oswald, D: Mario Adorf); zeitgenössische Bekanntheit erlangte der Film durch das gleichnamige Titellied, das die franz. Schlagersängerin Dalida nach der Melodie eines Chansons von Gilbert Bécaud sang.
PersonSchauspielerIn/RegisseurInMusikerInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Kofler benennt in diesem Abschnitt diverse Protagonisten mit dem Namen (oder Variationen des Namens) Zimmermann, vermutlich in Anspielung auf Eduard Zimmermann. Zimmermann (1929–2009) war Journalist und Fernsehmoderator der Sendung »Aktenzeichen XY« 1967–1997. Die Sendungsidee bestand darin, mit Hilfe von Zuschauerhinweisen ungeklärte Straftaten aufzuklären.
»Conan der Barbar« (1982): US-amerikanischer Spielfilm (Regie: John Milius, Drehbuch: John Milius, Oliver Stone), mit dem Arnold Schwarzenegger (* 1947) der internationale Durchbruch in seiner Filmkarriere gelang.